Problem von Anonym - 27 Jahre

Gewalt in der Ehe

Hallo. Ich bin mit meinem Mann ca 12 Jahre zusammen und seit Dezember 05 verheiratet. Nun gab es gestern eine richtige Auseinandersetzung. Es ging darum das ich die Fernbedienung hatte und er sich die mit aller Kraft geholt hat, dabei hat er meinen Finger umgedreht, wohl nicht mit Absicht! Als Reaktion habe ich ihm auf den Oberarm gehauen (das war irgendwie reflex vor Schmerzen). Daraufhin boxte er mir 2 mal auf meinem Arm im beisein von unserem 10 jährigem Sohn. Er sagte immer wieder das ich krank bin, ich konnte es garnicht mehr zählen. unser Sohn war immer noch dabei. Beinahe wäre er auf mich los gegangen! Vor kurzem war ich für 5 Wochen zur Reha und da hat mein Sohn mir erzählt das er ihn mitten ins Gesicht geschlagen hat und ihm öfter in den Nacken packt, weil er eine Flunsch gezogen hat. Ich habe ihn darauf angesprochen und er verharmlost das alles. Mit Gestern bin ich ja auch Schuld! Ich habe genug Probleme und stehe immer alleine davor, von ihm habe ich keine Unterstützung! Ich habe sehr oft mit ihm gesprochen, nur sieht er das nie so und hört mir auch nicht richtig zu. Es ändert sich dann für ein paar Wochen und dann geht alles wieder von vorne los. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, denn das ich mich so schlecht und erniedrigt fühle war es nich nie. Nun habe ich 2 große Blaue Flecken am Arm und es tut mir körperlich und seelisch weh! Bitte helft mir irgendwie, damit ich weiß was ich machen soll. Ich danke Euch

Anwort von Michaela

Hallo,

wenn du dich körperlich und seelisch angegriffen fühlst, kannst du zunächst einmal Hilfe suchen bei einer Familienberatungsstelle. Die Adresse findest du im Telefonbuch. Dort kannst du zunächst alleine hingehen und für dich klären, wie weit du gehen willst, also welche Konsequenzen du aus dem Verhalten deines Mannes ziehst. Willst du nochmals mit ihm reden? Willst du, dass er dich zu einem gemeinsamen Gespräch begleitet? Oder möchtest du erst einmal Abstand haben zu der Sache?

Kläre weiterhin für dich ab, wie sicher du dich in eurer Wohnung fühlst. Ich kann nicht beurteilen, wie die Situation bei euch ist, jedoch macht es auf mich einen fraglichen Eindruck, was du erzählst. Sollte es einmal wirklich hart auf hart kommen, kannst du zur Polizei gehen und eine Wegweisung beantragen. In der Regel reicht ein Anruf bei der örtlichen Polizeistelle. Vorab kannst du dich natürlich auch dort erkundigen, welche Ansprechpartner es dort gibt und was du jetzt vielleicht schon tun kannst. Klar, es ist nicht so einfach, sich Fremden zu offenbaren - jedoch sind das genau die Leute, die dir im Zweifelsfall helfen können. Letztlich geht es dabei ja auch um das Wohlbefinden deines Sohnes.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen?

Viele Grüße,

Michaela