Problem von Anonym - 15 Jahre

Meine Freundin ritzt sich und hat Depressionen

Liebes Kummerkasten-Team,
meine Freundin ritzt sich seit ca. einem Jahr und hat schon länger als ein Jahr Depressionen (die sie sich aber nicht eingesteht). Ich wusste alles von Anfang an und habe mir von da an andauernd große Sorgen gemacht. Ich versuchte sehr oft sie vom Ritzen abzubringen und ihr zu helfen, doch ich habe es nicht geschafft.
Ich weiß sehr genau, dass Ritzen sehr gefährlich ist und das es vom ersten Schnitt an falsch ist, wenn auch für viele die einzige Lösung von Problemen. Meine Freundin weiß das auch, doch sie ritzt sich immer öfter und tiefer. Ich weiß nicht mehr, was ich tun kann...Sie will keine Therapie und ich weiß nicht, wie sie sonst davon loskommt. Sie hat zwischendurch mal aufgehört, doch nur um eine andere Freundin dazu zu bringen ebenfalls aufzuhören. Doch beide haben wieder angefangen. Bei meiner Freundin wurde es sogar noch schlimmer.
Was die Depressionen betrifft: Sie gesteht sich diese nicht ein, doch ich habe mich (wegen eigener Betroffenheit) über diese Krankheit informiert und sie bald bei ihr erkannt...Ich versuche ständig ihr Lebensfreude zu vermitteln, ihr in allen Bereichen zu helfen und sie wieder glücklich zu machen, doch auch da scheiter ich. Auch bei ihren Depressionen will sie keine Hilfe durch einen Therapeuten.
Ich will ihr so gerne helfen. Ich hasse es, Menschen leiden zu sehen und will immer helfen, insbesondere bei Menschen, die mir nahe stehen.
Doch bei meiner Freundin weiß ich nicht mehr weiter...Ich habe große Angst, dass sie sich irgendwann das Leben nimmt.
Ich bitte euch, mir (wenn möglich) den ein oder anderen Tipp zu geben, wie ich sie zum aufhören bewegen und dann auch ihre Depressionen nehmen kann.
Danke im Voraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Dein Hilflosigkeit und den großen Wunsch, etwas verändern zu können, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir geht es hier mit vielen Problemen kaum anders. So viel Leid, so viel Kummer, gefühlte Ausweglosigkeit - und ich kann nichts anderes als reden. Ich kann mehr als verstehen, dass die Last Dich halb erstickt. Denn für Dich ist es keine Mail, sondern Deine Freudin.

Ich habe hier einen Link für Dich:

http://rotelinien.de

Vielleicht kennst Du die Seite schon? Ich persönlich finde sie sehr schön. Und auch für Angehörige gibt es viele Tipps im Umgang mit SVV usw. Nehme Dir die Zeit (das wirst Du sicher) und lese Dich durch die Informationen. Schau, was davon du umsetzen kannst.

Weiß noch jemand außer Dir davon? Nicht alles kann man allein auf den eigenen Schultern tragen. Und -sei mir nicht bös- schon gar nicht mit 15. Rede auch Du darüber und lass Dich nicht mit dem Verantwortungsgefühl und dem eigenen Kummer darüber allein. All das ist nicht zu unterschätzen.

Dein Ziel ist sehr hochgesteckt, wenn Du sagst, Du möchtest ihr die Depressionen nehmen usw. Depressionen sind eine Krankheit. Das weißt Du. Aber in mir sind Zweifel, ob Du diese Krankheit heilen kannst. Vergiss nicht, dass Du auch für Dich sorgen musst und reibe Dich daran nicht ganz und gar auf. Gib acht auf Dich!

Alles Gute für Dich und Deine Freundin!
Dana