Problem von Roman - 18 Jahre

Computersucht und Internetsucht

Hallo Mein-Kummerkasten.de-Team, das folgende Thema wurde wohl schon oft behandelt, jedoch bin ich nun selber in den Sumpf getreten.
Erstmal zu mir, ich heisse wie ihr sehen könnt Roman und bin 18 Jahre alt.
Zur Zeit besuche ich die 12.Klasse eines Gymnasiums und ich lebe in Berlin,
genug Stadt und Möglichkeiten habe ich also theoretisch um mich herum.

Nun zu meinem Problem:
Ich bin süchtig, süchtig nach meinem Pc.

Warum ich so denke ? Es ist 04:40, ich muss morgen 8:50 raus und ich schlafe nicht. Lieber surfe ich in meinem Lieblingsforum, schaue alle halbe Stunde mal nach den Mails oder surfe allgemein einfach rum.
Dazu kommen noch irgendwelche Installationen,Konfigurationen, und was weiss ich was noch, von irgendwelchen Programmen.
Dann frickel ich noch mit meinen Bildbearbeitungsprogrammen rum und irgendwas ist es wieder viel zu spät.
Ich komme einfach nicht von los.
Es ist ja nicht so, dass ich sozial abgeschnitten wäre oder unter , denn ich unternehme ja mehr oder weniger häufig etwas mit Freunden oder gehe raus, jedoch sind zu Hause meine einzigen Beschäftigungen Fernsehen und viel öfter noch der Computer geworden.

Nun könnte ich mit den Spielen anfangen, die werde ich demnächst alle verkaufen bzw verschenken oder einfach in den Müll befördern.

Meinen Internetanschluss abbestellen oder täglich mit irgendwelchen Mitteln zeittechnisch zu Begrenzen ist auch fast unmöglich, da:
- Ich bei meiner Familie wohne und sie mit mir den Internetanschluss teilen
- Ich für Schularbeiten und sonstige Projekte den Computer auch mal länger
benötige und wenn dann plötzlich um 0:00 das Netz weg ist, schaue ich
auch erstmal in die Röhre

Ich möchte nächstes Jahr wieder einen Sport anfangen, in meinem Fall Boxen, jedoch würde dies allein sicherlich auch nicht helfen.

Wo man Suchtberatungsstellen findet weiss ich nicht wirklich und ob die einem wirklich etwas bringen bezweifle ich zunehmend, nachdem ich mich ! Achtung Ironie! durch einige Foren gelesen habe.

Welche Möglichkeiten habe ich, von diese, zwanghaften Verlangen endlich loszukommen.

Es kann doch nicht sein, dass ich stundenlang in irgendwelchen Foren und in irgendwelchen Programmen/Installationen/sonstigen Dingen die mit dem Pc zu tuen haben rumhänge.

Ein Fortschritt ist es ja, dass ich meine Sucht selber anerkenne, aber vielleicht ist es mehr ein Rückschritt, wenn ich erkenne, dass ich anscheinend nichts dagegen tun kann und mich dieser Gedanke von Tag zu Tag quält.

Wenn ich auf der Tastatur tippe oder meine Maus bewege fühlt sich dann eher angenehm an als nervig, da es zur täglich Gewohnheit geworden ist.

Da ich leider auch keinen 35 Millionen Euro-Lottojackpot gewonnen habe um mir meine materiellen Träume zu erfüllen, würde ich im Augenblick ohne den Computer in völliger Leere versinken und das möchte ich nicht.

Wenn ich Reich wäre würde ich eine Menge Reisen unternehmen oder mir sonstige Hobbys suchen die ich einfach tätigen kann ohne mir Gedanken über mein Geld zu machen; Ich bin es jedoch nicht und auch wenn ich nicht anzweifle, dass ich irgendwann zu diesem Punkt kommen würde, bis dahin muss sich eine Menge ändern.

Was ich mir für das nächste Jahr vornehme:
- Mit der Fotografie anfangen
- Mit dem Boxen beginnen
- Mein Zimmer neueinrichten und dabei meinen Computer kaum miteinbeziehen,
sondern meine Lebensqualität

Diese Sachen würde ich vielleicht noch hinbekommen, aber ich bitte euch:

Helft mir irgendwie, gebt mir sinnvolle Tipps oder sogar Lösungsansätze für mein schwerwiegendes Problem.

Dankeschön für die Aufmerksamkeit und jegliche Rechtschreibfehler könnt ihr behalten (-:

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Roman!

Suchtberatungsstellen findest Du so gut wie in jeder Stadt. Schau einfach mal ins Telefonbuch. Ob Dinge, Schritte etwas bringen, kann man immer erst dann sagen, wenn man sie gemacht hat, oder? Hältst Du Dich sonst auch so an die Meinung anderer? Ist es ein gesuchtes Argument, um zu rechtfertigen, dass Du noch keinen Termin hast? Es geht um Dich - und deshalb solltest Du auch selbst schauen, was Dir hilft. Und wie gesagt, das weißt Du erst dann, wenn es probiert ist. Zu verlieren hast Du nichts. Also: erster Termin im neuen Jahr.

Ich bin kein Suchtberater; kein Therapeut - aber für mich klingen Deine Ansätze wirklich gut und auch so, dass sie in die gewünschte Richtung führen können bzw. werden. Indem Du anderem in Deinem Leben mehr Wichtigkeit gibst, mehr von Deiner Aufmerksamkeit gibst - nimmst Du sie dem Rechner. Halte das Konsequent durch und belasse es bitte nicht beim Vorsatz.

Ich weiß nicht, ob Du es schaffst, aber kannst Du den Rechner wirklich nur dann hochfahren, wenn Du ihn brauchst. Und wirklich brauchst? Sobald diese Arbeit erledigt ist 'aus'. Kostet Überwindung? Kraft? Egal. Versuche es durchzuziehen. Und dann verlasse den Schreibtischstuhl und beschäftige Dich bewusst mit anderem.

Alles Gute und ein konsequentes, verändertes 2007!
Dana