Problem von Anonym - 17 Jahre

Meine Ausbildung zur Erzieherin

Äh.... wie fang ich an? Es ist das erste mal das ich mir auf diese weiße (Kummerkasten etc.) hilfe einzuholen versuche.
Mein Problem ist folgendes:

Ich habe meine Mittlere Reife gemacht und mache seit Schulanfang an einem Berufkolleg die Ausbildung zur Erzieherin. So weit so gut. Es hat mir bissher auch ganz gut gefallen. Lehrer interessieren sich perönlich für einen und die Klasse scheint nett zu sein. Ich schreibe das jetzt mal absichtlich so, denn zu beginn des Jahres hab ich mich super gut mit einer Mitschülerin angefreundet. Echt gruselig wie ähnlich manche Leute einem sein können. Jetzt musste sie aus gesundheitlichen Gründen (irgentwas mit dem Rücken, genaueres weiß ich nicht) die Ausbildung abbrechen. Leider hab ich mal wieder den Fehler begangen mich zu sehr an eine Person zu klammern und nun schwierigkeiten habe mich in die Klasse zu intigrieren. Aber ich schweife ab! Mein Hauptproblem ist das Praktikum das wir 2 Tage die Woche wärend der Schulzeit absolvieren müssen und was zu ende hin auch seperat benotet wird. Nun gut, es war eigentlich nie mein Ziel wirklich später als Erzieherin zu arbeiten, aber da mich Pädagogoik interessiert und ich die möglichkeit habe mir in dieser Aubildung die Fachhochschulreife anzueigenen dachte ich mir : "Du kannst mit Kindern umgehen, warum nicht..."
Das war wohl ein ganz schöner trugschluss :( Mein Leben besteht nur noch aus Motivationsschüben die dann jedoch sobald ich ins Praktikum komme niedergetrampelt werden. Bildlich kann man sich das wie eine Landstraße vorstellen bei der man wenn man nach links und rechts guckt kein Auto anfahren sieht, daraufhin frohen Mutes über die Straße hüpft und von einem LKW plattgewalzt wird (sorry, wenn das Beispiel ungeschickt gewählt war. Habe eine 1 in Deutsch gehabt und hab mir mit all dem Schiller so dumme Vergleiche angeeignet. Man beachte: die 1 richtet sich nicht auf Rechtschreibung). Jedem Praktikanten wird eine so genannte Mentorin zugeteilt (eine berufserfahrene Erzieherin des Kindergartens) und es kommt mir manchmal so vor als würde mich meine Mentorin wohl etwas für dumm hält, sowie die übrigen Kollegen. Und wie Pädagogen nun mal so sind, wird das alles Handlich in pädagogisches Geschwätz gepackt, das man das was eigentlich gedacht und gemeint ist gar nicht so rüberkommt. Doch merke ich es anhand ihrer "Lobe" (scheint in Teamsitzungen irgentwann mal festgelegt wordenzu sein, das jeder was "positves" sagen muss!) die Selbstverständlichkeiten loben z.B alle Kinder hatten einen Sitzplatz usw. Wenn sie jedoch Kritisiert, so scheint mir geht sie darin richtig auf. Wenn sie nix zu tun hätte könnte sie sich stundenlang über das selbe thema auslassen. Was jedoch der wichtigste Grund wäre warum ich manchmal liebend gerne die Ausbildung abbrechen würde sind die Situationen in denen ich mit den Kindern allein bin. Sie nehmen mich einfach nicht für voll. Meine Mentorin meinte ich sollte mehr mit Mimik arbeiten und auch mal richtig laut werden. Das hab ich probiert, aber es klappt nicht. Nach den Weihnachtsferien ist meine Mentorin noch 4 Wochen in Urlaub und ich deshalb ganz allein mit den Kindern. Warscheinlich ist das irgendein pädagogischer Kniff damit in einen zuviel bekomme und aus mir rauskomme. Soll heißen: Die Kindern mal im richtig lauten Ton den Kampf anzusagen. Doch ich denke nicht das ich in der Richtung dann den Bogen bekommen, sondern wohl ehr in Tränen ausbreche oder mir (was mir wirklich ernsthaft sorgen macht) die Hand ausrutscht. Anderer seits kann es auch sehr schön sein wenn ich mich nur mit 1 oder 2 Kindern beschäfftige. Das reicht natürlich nicht aus.
Aber wenn ich die Ausbildung abbreche habe ich ja immerhin ein Jahr verschenkt und in einer Bewerbung sieht das auch nicht gut aus. Ich habe mich mal über Ausbildungsplätze informiert (interessieren tut mich der Beruf Arzthelferin) und über ein soziales Jahr (bei mir halt ein halbjahr). Körperlich tut mir die Ausbildung auch nicht sehr gut. Ich muss mogens um 5 Uhr aufstehen um auf den Zug zu kommen und wenn ich daheim bin mach ich nix anderes als Lernen. 2 mal die Woche bin ich bis 19 Uhr in der Schule und im Praktikum. Das wird mir einfach zu viel. Das einzig positive an dieser Anstrengung ist das ich so schon 3kg abgenommen habe, weil ich es nur noch einmal am Tag einplanen kann richtig zu Essen.
Ich weiß das ihr mir keine Antwort vorlegen könnt, aber ich brauche irgentwoher etwas Hilfestellung sonst schaff ich das nicht mehr.
So, jetzt hör ich lieber mal auf zu schreiben. Sonst sitzt ihr noch morgen da um das zu lesen.....

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Zweifelst Du an der Ausbildung, weil Du am Praktikumsplatz nicht so recht klar kommst, oder weil Du mehr und mehr merkst, dass dieser Beruf einfach nicht Deiner ist? Wenn es am Kindergarten liegt und an den dort arbeitenden Erzieherinnen, stellt sich mir die Frage, ob Du den Kiga wechseln kannst?

Du schreibst auch, dass die Kinder Dich nicht ernst nehmen und Du befürchtest, Dir könne die Hand ausrutschen (das darf auf keinen Fall passieren). Geht es Mitschülerinnen anders? Werden sie von den Kindern als volle Respektsperson angesehen? Ich habe es in meiner Kindergartenzeit auch so erlebt, dass Erzieherin eben 'Chef' für die Kinder ist, und Praktikanten, Zivis usw. die Spaßmacher. Von dem Platz muss man sich erst einmal wegkämpfen und zeigen, dass man auch etwas zu sagen hat.

Schau genau hin, was es ist. Und wenn Du zu dem Schluss kommst, dass Du diesen Beruf nicht erlernen und jahrelang ausüben möchtest, weil Du selbst dafür 'nicht geschaffen bist' und nicht, weil der Praktikumsplatz nicht das Optimum ist, dann schau und höre Dich nach Wahlmöglichkeiten um.

Im beruflichen Dingen bin ich der Meinung, man sollte nicht abbrechen, bevor man etwas neues hat. Und denke nicht, dass Jahr wäre verschenkt, verloren und verschwendet. Du hast gelernt, Erfahrungen gesammelt usw. Du wirst, wenn Du eine andere Ausbildung anfängst, ein Jahr später die Abschlussprüfung machen - aber das genauso, wie andere auch. Die vielleicht erst ein Jahr später den Ausbildungsplatz gefunden haben oder ein Jahr aussetzen mussten.

Alles Gute und für Dich die richtige Entscheidung!
Dana