Problem von Anonym - 19 Jahre

Selbstmordgedanken und Probleme

So schönen guten abend oder morgen erst mal (wie mans nimmt)


es ist jetzt 20 vor 3 morgens. ich sitz wie immer um diese unchristliche zeit am pc und hör musik und denke nach.

da wäre eine vielzahl an problemen. ich weiß, sowas hört ihr hier oft, nur ich denke, dass die kombination sehr prikär ist.

ich fange mal an meine situation zu schildern. kurz und knapp: ich kann nicht mehr. auch das hört ihr hier oft, wie ich gesehen habe.

Es war ein verflixtes Jahr, mit Höhen und Tiefen. Und jetzt sitz ich hier und weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll. Angefangen hat das jahr damit, dass ich in eine ziemlich komplizierte Beziehungskiste mit meiner nunmehr Freundin geschliddert bin. Das Problem dabei lag in ihrem nunmehr Ex-Freund. Sie wusste nicht was sie wollte und macht sich Vorwürfe scheiße zu sein und alle zu verarschen. Ich sage ihr immer, dass ich das was sie getan hat (sie ist ein bissel 2 gleisig gefahren (aber nicht ganz ;-) )) verstehe. das tue ich ja auch. sie ist nicht der mensch für entscheidungen. Ihr Ex meinte dann aber Terror zu schieben und stand dann auch nachts bei mir vor der tür und wollte ihr einen brief geben. naja nun ist aber ruhe. das ist jetzt 8 monate her. nun sind wir eigentlich glücklich, wir lieben uns und vermissen uns. Wie gesagt eigentlich glücklich. sie hat minderwertigkeitskomplexe, die in ihrer wirklich zerrütteten familie ihren ursprung haben. ich unterstütze sie und gebe ihr halt, aber das ist auch für mich sehr schwer. sie ritzt sich schon öfters und äußert manchmal selbstmord gedanken. wie ich an dieser "baustelle" weiter komme, ich weiß es echt nicht...

als wäre es nicht alles schon genug bestrafte mich das liebe schicksal auch noch mit einem tödlichen unfall. ein freund von mir mit dem ich öfters mal etwas unternommen habe wurde überfahren. das hat mich sehr schwer getroffen. als ich es erfuhr, ging ich in die discothek, in der wir auch öfters mal gesessen haben. es war anders. nicht mal der alkohol half. meine freundin war zu dieser zeit auf studienfahrt. ein freund (und ich bin normalerweise sparsam mit diesem wort) redete mit mir und tröstete mich. es half, aber ganz drüber hinweg bin ich immer noch nicht. andere bekannte rafften mein verhalten nun nicht mehr und wendeten sich mehr oder weniger von mir ab.

dann kam es zum crash. die beiden probleme trafen vollends aufeinander. meine freundin hielt den druck ihrer familie nicht aus und sah es als die beste lösung an mit mir schluss zu machen. es war in der kirmeszeit, was dazu führte, dass ich mich tierisch abgeschossen habe, und mit oben erwähnten freund wieder ein gespräch hatte. ich heule dem jungen ziemlich oft die ohren voll, wie ich mit bedauern finde. nun äußerte ich auch (ernstgemeinte) selbstmorddrohungen. ich konnte nicht mehr.

kurzum, sie hat sich wieder eingekriegt und zur vernunft gefunden, wie ich finde. zusammen stehen wir alles durch. ich habe angst sie zu verlieren. sie gibt mir halt. ein selbstmord weiß ich, ist keine lösung. ich denke daran wie viele tränen ich hinterlassen würde, wie viel leid ich über die leute bringen würde, die mich gern haben.

Als wenn das alles nicht genug wäre, wurde meine mutter krank. sie hat einen tumor im bauch, der nicht oder schwierig entfernt werden kann. sie sagt selbst, dass es ihr letztes weihnachtsfest sein wird. eine sehr harte situation. ich liebe meine mutter über alles, wir hatten immer ein sehr sehr sehr gutes verhältnis. meine freundin will ich damit nicht belasten, sie weiß zwar davon, aber reden will ich nicht. ich kann es nicht, sie hat ihre eigenen geister zu besiegen.

in der schule bin ich während der gesamten oberstufe (schreibe anfang januar abitur) ziemlich schlecht. die quali für die 13 habe ich mit ach und krach geschafft. in der schule fühle ich mich nicht akzeptiert. stört mich eigentlich auch nicht besonders.

früher gehörte ich zu der gruppe jugendlichen an, die am wochenende sich besoffen haben. das kommt jetzt sehr selten vor. meist nur wenn ich probleme vergessen will und einfach ruhe haben will. weggehen tue ich nur noch sehr selten, und wenn dann betrinke ich mich. ich würde es nicht als problem ansehen, sondern als ventil. nun habe ich als selbsttest 1 1/2 monate keinen schluck angerührt und es funktionierte, nur um diesen zweifel auszuräumen.



nun frage ich mich ehrlich wie es weiter gehen soll. mein leben erscheint mir wie eine drittklassige seifenoper. tut mir leid, wenn ich mit diesem zu lang geratenen ausschnitt aus meinem verwirrenden leben euch überfordere oder nerve. aber ich musste mir das einmal alles von der seele schreiben und ausserdem suche ich nach antworten. ich weiß es nämlich nicht mehr wie es weiter gehen soll.
die niedergeschriebenen punkte sind schlüsselstellen. dieses jahr hatte noch viel mehr zu "bieten", aber das würde den rahmen des erträglichen sprengen.

auf eine antwort würde ich mich freuen, soweit man dies so sagen kann...


lg "DDDpara87"

Anwort von Andrea

Hi du,
zu deiner Freundin:
was mich sofort wundert ehrlich gesagt: sie ist nicht der Mensch für Entschuldigungen, tut mir Leid, aber ich finde, sich entschuldigen können, das sollte man wenn man es noch nicht kann, lernen! Dass dann natürlich noch das mit ihrem ExFreund hinzu kam, gut, das ist vielleicht zusätzlich störend, entschuldigt aber ihr Verhalten nicht.
Was ich von dir super finde ist, dass du ihr so viel Halt und Unterstützung versuchst zu geben. Das ist sicherlich nicht immer leicht und pass auf, dass du dich nicht übernimmst. Wenn es wirklich in Richtung ernsthafter Selbstmordgedanken geht, dann sollte sich deine Freundin Hilfe holen, denn dann schreit sie praktisch danach! Wie du an dieser "Baustelle" weiter kommst - ehrlich gesagt DU GAR NICHT!. Wenn da jemand weiter kommt, dann nur deine Freundin mit Hilfe! Und zwar professioneller Hilfe, die sie vielleicht schon länger nötig hätte, da es in ihrer Familie schon früher Probleme gab. Du kannst sie darin bekräftigen, dass sie sich helfen lässt, aber dass du ihre 1. Hilfe bist, das geht nicht.
Tod des Freundes
Das tut mir sehr Leid für dich, so etwas nimmt einen sehr stark mit, nochdazu, wenn man sich so nahe gesatnden war. Schlimm, wenn die Trauer von anderen nicht akzeptiert wird, und man praktisch dazu gezwungen wird sich zu entscheiden
- trauer ich dem toten Freund hinterher und verliere damit vielleicht einen anderen
- lass ich das Trauern und kümmere mich um meine bleibenden Freunde
Warum wollte deine Freundin, der du doch so viel Unterstützung gegeben hast, die Beziehung beenden.
Dass dann noch zusätzlich das mit deiner Mutter dazu kommt, das überspitzt das ganze ja doch deutlich! Du scheinst auch mittlerweile überfordert zu sein - vielleicht wäre es angebracht dass du selbst einmal nach Hilfe für dich suchst! Meinst du nicht, dass das gut wäre?
Erste Anlaufsstelle für deine Probleme könnte eine Beratungsstelle in deiner Nähe sein. Sie können dir dann gezielt Tips und Hilfe bieten, was so über das Internet und so wenig Information doch recht schwierig ist. Außerdem sind dort ausgebildete Fachleute vorhanden.
Meinst du nicht, dass es gut für dich wäre, einmal sich mit jemandem über dein Problem zu unterhalten?
Lieben Gruß