Problem von Anonym - 32 Jahre

seit über zwei Jahren getrennt und immer noch im Herzen

Liebes Kummerkastenteam,

ich habe euch schon mehrmals angeschrieben ,und ich hoffe und wünsche mir das ihr mir mal antwortet.

Ich heiße Mike bin 32 J, ich war von 20.10.00.-08.2006 verheiratet und bin seit 20.10.2004 von meiner Frau getrennt.Wir haben einen gemeinsamen sohn Justin 3,5Jahre alt. Justin war ein Wunschkind und ist mit Unterstützung der Künstlichen Befruchtung gezeugt worden. Ich hoffe so sehr das ihr euch die Zeit nehmen könnt um meinen Artikel zu lesen, bitte...

Ich bin ein einzelkind und bin eigentlich in einem guten Umfeld aufgewachsen, leider hatten meine eltern nicht viel zeit für mich, sie arbeiteten immer sehr viel. Meine Mutter erkrankte 1990 an A.L.S. (amyotrophy Laderal sklerose) Diese Zeit war sehr hart für mich, da ich nie wusste wie lange ich meine Mutter noch haben werde, die Ärzte sagten immer nur zwischen 1-5 Jahren höchstens, es wurden aber 12 Jahre.

Es war sehr hart für mich und meine Familie,als ich mit 21 Zuhause ausgezogen war, trennte sich meine Mutter vier Wochen Später von meinem Vater. Und es begann ein richtiger Ehekrieg der 6 Jahre andauerte.

Meine Mutter und Ich waren wie kumpels, sie machte alles für mich. Ich und mein Vater hatten nicht so wirklich ein gutes Verhältnis, ich hasste ihn schon manchmal, weil er ständig nur rumgemault hat zuhause und mich sowie meine mutter geschlagen hat.

Der Tod meiner Mutter hat mir irgendwie einen knacks verpasst, ich merke es selbst, seit dem Tod bin ich ein emotionales wrack geworden.

Ich glaubte sogar an Pendeln oder sonstige sachen um mit meiner Mutter kontakt aufnehmen zu können.

Mit meiner frau, meinen Schwiegereltern, Schwager und alles kam ich so gut aus, ich hatte eine neue Familie. Drei Monate bevor mein Sohn Justin auf die Welt kam, starb meine Mutter plötzlich unerwartet an Ihrer schweren Krankheit.

Sorry mir kommen schon wieder die tränen.

Sie lernte meinen Sohn nicht mehr kennen, sie erzählte mir mal, das sie ihn in einem Traum gesehen hätte ,als sie noch lebte. Sie sagte immer zu mir, sie hätte ein helles lich gesehen wo es warm ist und schön wäre.

Ich war immer sehr viel am Arbeiten, die ganze woche wechselschicht und fast jeden samstag. Ich habe meine familie verloren, und daran gehe ich kaputt. Meine EX-Frau entzieht mir ständig das kind, sie hat auch einen neuen lebenspartner, trotz allem wird es kaum besser.Ich vermisse meine kleine familie und gehe zugrunde, gerade jetzt zur weihnachtszeit. Im Januar 2005 begab ich mich freiwillig in eine psychatrie, und habe um hilfe gebeten. Laut dem Bericht hatte ich akute Belastungsstörungen oder so ähnlich.

Nach dem aufenthalt begab ich mich in weitere psychatrische behandlungen.

Man bot mir an, Gespräche mit mir und meiner Frau zu führen, ich lehnte alles ab, ich wollte und konnte nicht mehr, ich hatte ja auch meine eigene wohnung. Ich zog kurze zeit später mit meiner neuen lebenspartnerin zusammen, ich denke das war irgendwie ein fehler. Ich bemerkte das viele meinten und mir sagen wollten ich sollte das lassen. jEDOCH hörte ich auf niemanden oder wollte es nicht hören.

ich gehe kaputt , ich denke pausenlos an meine kleine familie, an meinen schwiegereltern und schwager die wie eltern und bruder für mich waren. Es wird mir alles bewusst. Immer mehr ,was ich nur getan habe.

Ich habe das gefühl, ich komme nicht mehr da heraus wo ich drin stecke, vor ein jahr habe ich krebs bekommen und eine chemotherapie, meine ex-frau machte mir noch mehr die hölle und hoffte das ich verrecke, meine freundin stand mir trotz allem zur seite und kämpfte mit mir.

Trotz allem was mir meine ex-frau angetan hat, verzeihe ich ihr immer wieder alles denn ich sehe es so wir hatten auch wunderbare zeiten. Meine freundin tut alles für mich, jedoch kann ich mich ihr nicht offenbaren, bzw. Ihr so mein herz zeigen wie ich es für meine frau getan hatte. Es geht einfach nicht, aus gefühlen kann ich es nicht.

Meine Oma und mein Stiefvater (für den sich meine mutter getrennt hatte) habe ich sehr guten kontakt und sie sagten auch schon zu mir, sie hätten geträumt das ich und meine frau wieder zusammen gekommen wären.Handelt es sich um zeichen? Oder sehe ich nur alles viel zu genau. Oder erhoffe mir was?

Ich hoffe so sehr das ihr mir antwortet, wenn auch nur kurz und bündig. Ich brauche euch, ich kann mich mit niemanden darüber unterhalten, ich habe keine richtige vertrauensperson.

Ich wünsche euch allen im Kummerkasten-Team und Kummerkasten Mitglieder ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues jahr.

Mike

Anwort von Sabine

Hallo Mike!

kurz und bündig würde ich sagen: schließe mit Deiner Vergangenheit ab, damit sie Dich nicht immer wieder auf ein neues traurig stimmt. Wenn Du nur in Deiner Vergangenheit herumkramst und nicht lernst nach vorne zu sehen, dann tust Du Dir immer wieder selber weh.
Ich kenne Dich nicht, aber vielleicht erwartest Du wirklich zuviel von Deinen Mitmenschen und zu wenig von Dir selber.
Ich denke mal, dass Deine Verhaltensart und -weise in der psychologischen Betreuung durchgesprochen wurde. Nimm es an und lass Dir helfen. Gib nicht auf, bevor die Beratung und Betreuung nicht Wirkung zeigt.
Denke immer daran, dass niemand in Dich hineinsehen kann. Um Dich zu verstehen, wirst Du Dich öffnen müssen. Du hast Dich uns geöffnet und Dir allen Kummer von der Seele geschrieben. Sicherlich war es eine Erleichtung und sicherlich hat es Dir gut getan. Wir sind gerne da und hören zu, nur leider sind wir nicht die Menschen, die mit Dir leben und mit Dir zusammen sein können. Deine Freundin, Bekannte, Freunde und Verwandtschaft, die alle, die um Dich sind, die müssen hören, wie es Dir geht. Sie können nicht ahnen, wie es wirklichin Dir aussieht. Sage ihnen, was Du vermisst, damit sie Dich verstehen. Sage ihnen, was Dich bedrückt, damit sie trösten können.
Es ist schade, dass Du nicht offen und ehrlich mit Deiner Freundin über die Dinge sprechen kannst, die Dich bedrücken. Durch die Gespräch kannst Du Deine Vergangenheit immer ein Stück weiter verarbeiten und nicht weiter in Dich hineinfressen, so dass es Dir hin und wieder sauer aufstösst und Du traurig wirst. So erstickst Du Dich nur selber.
War das kurz und bündig genug?
Lass die Vergangenheit ruhen und schaue nach vorne.

Lieben Gruß
Sabine