Problem von Anonym - 20 Jahre

Freund geht nicht zur Schule

Hallo alle zusammen, ich habe ein Problem:
Ein guter Freund von mir, den ich schon seit 10 Jahren kenne, hat in den letzten Jahren immer mehr Probleme in der Schule. Jetzt ist er schon zum 2. Mal bei der Matura (entspricht Abitur) durchgefallen. Seine Eltern haben sich deswegen scheiden lassen und er selbst hat in letzter Zeit auch immer mehr psychische Probleme (hört nicht mehr aufmerksam zu usw.)
Er geht auf eine Privatschule und so was kostet natürlich unmengen an finanziellen Mitteln, für die der Staat bisher immer aufgekommen ist. Aber nun hat der Amt für Ausbildungsbeiträge ihn als hoffnungsloser Fall eingestuft und aufgehört, weiter zu finanzieren, was heisst, dass seine Mutter für die gesamte Studiumkosten aufkommen muss (ziemlich viel, sie müsste ihr Jahreslohn dafür ausgeben). Auch sein Vater hat ihn aufgegeben und hat sich nicht Mal mehr zu Weihnachten nach ihm gefragt.
Seine Mutter hat sich bei der Schule erkundigt und hat erfahren, dass er schon seit längerer Zeit immer wieder den Unterricht schwänzt. Und nun bat sie mich, mich mit ihm zu unterhalten als guter Freund und einige Ratschläge zu geben. Aber was soll ich ihm sagen? Dass er unbedingt zum Psychiater gehen soll? Ihn fragen weshalb er nicht mehr zur Schule geht? Was dann? Und ich kann schlecht meinen anderen Freunden um Rat bitten, da sie ihn alle kennen und ihn darauf ansprechen würden. Seine Mutter verlässt sich darauf, dass dies alles unter uns bleibt.
Nun frage ich mich, wie ich ihm alles möglichst zurückhaltend und nicht angreifend darauf ansprechen soll. Habt ihr denn eine Idee?

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich bin ein irritiert über den Satz: "Seine Eltern haben sich deswegen scheiden lassen und ..." Haben seine Eltern sich tatsächlich deswegen scheiden lassen? Ich kann es mir kaum vorstellen. Scheidungsgründe liegen oftmals woanders. Lieben sich die Eltern, dann hätten sie zusammengehalten und gemeinsam versucht eine Lösung zu finden, aber sich doch nicht scheiden lassen. Sorry, aber dieser Satz irritierte mich ein wenig.
Um eine Lösung zu finden, wirst Du mit ihm darüber sprechen müssen, denn es betrifft ihn das Problem und nicht andere. Sprich ihn ruhig darauf an, was Du beobachtet hast und frage ihn, ob und wie Du helfen kannst. Ich denke nicht, dass es angreifend wirkt, wenn Du ihm sagst, dass Du Dir sorgen um ihn machst.

Lieben Gruß