Problem von Sandra - 37 Jahre

wieder alleine und alte Probleme kommen hoch

Zur Zeit bin ich einfach mit allem überfordert. Ich habe zwei super Kinder ( 4 u. 7 Jahre), aber ich fühle mich einfach von ihnen vereinnahmt. Habe das Gefühl nicht mehr Atemen zu können. Alte psychische Probleme ( Selbstverletzung) tauchen wieder auf. Ich nörgel an allem rum und kann mich über nichts richtig freuen. Dabei dachte ich, ich hätte den Absprung aus der Krise vor Jahren geschafft.
Ich hatte über 10 Jahre Bulemie. Als ich langsam mit mir und meiner Umwelt klar kam, lernte ich meinen Mann kennen. Und auch durch ihn schaffte ich den letzten Schritt aus der Bulemie. Ich wurde schwanger und bekam unsere erste Tochter. Nach 2 Jahren entschieden wir uns für ein zweites Kind, wir waren entzwischen verheiratet. Nach einem Jahr kam unsere zweite Tochter gesund zur Welt. Ich dachte nach all den Jahren hätte ich das große Los gezogen.

Diese Freude wart nicht lang. Die kleine war gerade 7 Wochen alt und wir hausten in einem Rohbau, da starb mein Mann ganz plötzlich. --- Eigentlich meisterte ich alles weitere ganz gut. Ich schaffte mit Hilfe von Freunden den Ausbau des Hauses und regelte meine Finanzen.

Mit der Zeit sprangen aber immer mehr Freunde ab. Mit Kindern treffen ja aber nicht allein, bzw. wie auch, da ich keinen Babysitter habe . Meine Eltern haben noch nie abends auf die Kinder aufgepaßt , Schwiegereltern gibt es nicht und ein Babysitter ist zu teuer. Also bin ich nach und nach allein. Alles was mir wichtig war (Reitstall) mußte ich aufgeben. Und langsam kommen meine Probleme von damals zurück.

Anwort von Sabine

Hallo Sandra!

Wie sieht es denn mit einer Mutter-Kind-Gruppe aus? Es gibt auch Treffen mit Müttern von älteren Kindern. Es ist wichtig, dass Du unter Menschen kommst und Dich nicht zuhause einigelst. Es tut Dir nicht gut und das spürst Du gerade selber wieder. Lass nicht zu, dass es wieder so schlimm wird, wie vor ein paar Jahren. Du hast immer noch das große Los gezogen, nur leider ist es schwer zu erkennen im Moment. All das, was Du erleben durftest mit Deinem Mann und Kindern, ist Dein Los und Dein Glück. Ja, das Leben ist ein auf und ein ab und manchmal ein harter Kampf, aber aufzugeben ist keine Lösung. Du mußt nur wieder die Perspektive zu Deinem Glück finden. Ändere Deine Sichtweise. Deine Kinder lieben Dich und sie brauchen Dich. Sie spüren auch, wenn es Dir nicht gut, aber sie sind noch zu klein um zu helfen. Sie helfen indirekt durch ihre Liebe zu Dir und ihre Wärme und Kuscheleinheiten. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, dann würde ich Mütter oder Gruppen mit Kindern in der gleichen Lage wie Du suchen oder vielleicht sogar selber ein Gruppe gründen. Es gibt viel zu viele Mütter, die leider gezwungen sind zuhause zu bleiben. So kann man sich dann auch mal gegenseitig helfen und auch einen Babysitter ersetzen.
Denk einmal darüber nach.

Lieben Gruß