Problem von Melanie - 26 Jahre

Den Tod verkraften

In der Sylvesternacht 2006/2007 ist meine Oma plötzlich und völlig unerwartet verstorben. Ich war am Freitag vorher noch da und alles war wie immer, es ging ihr gut. Als ich dann von der Sylvesterparty nach Hause kam, hörte ich die schreckliche Nachricht.
Es ist sehr schwer für mich das zu verkraften, ich bin bei meiner Oma 13 Jahre lang groß geworden und somit war meine Oma für mich wie eine zweite Mutter.
Ich kann das ganze einfach nicht realisieren, in jeglichen Situationen fange ich einfach an zu weinen und reagiere auch sehr empfindlich auf meine Umwelt.
Ich habe nun auch die Angst niemals mehr so leben zu können wie ich vorher war, es kommt mir vor als wäre ich dadurch nun ein anderer Mensch.

Man muß sich immer von anderen anhören, dass es zwar schlimm sei, aber da müsse man nun durch.... Ich hoffe es wird irgendwann alles wieder normal,vielleicht kann mir ja jemand helfen der schon Erfahrungen in der Hinsicht gemacht hat.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Melanie!

Einen geliebten Menschen an den Tod zu verlieren, hinterlässt immer auch eine Lücke. Ich möchte Dir keine Angst machen, aber diese Lücke lässt sich nicht einfach schließen und mit anderen Dingen und Gefühlen füllen. Sie bleibt. Der Kummer aber wird sich verändern, leichter werden, weniger belastend im Alltag sein. Du wirst es schaffen, mit einem Lächeln an Deine Oma zu denken und nicht mehr nur mit Tränen in den Augen.

Bis dahin ist es ein langer Weg. Es wird leichter, wenn Du darüber sprichst. Auch wenn es Dich manchmal fast nervt, dass alle sagen 'das wird schon wieder' - oft fällt dem Gegenüber in solchen Situationen einfach nichts anderes ein. Gibt es eine Reaktion, die Du Dir wünschen würdest? Dann sprich auch das aus.

So hart das jetzt klingt: Du musst da durch und Du wirst da durch gehen. Den Schmerz kann Dir niemand nehmen. Und Du willst ihn auch nicht hergeben, stimmt's? Nur im Tausch gegen Deine Oma. Aber der Tod ist ein langer, vielleicht endgültiger Abschied. Dieser Schmerz zeigt, wie sehr Du sie liebst. Und ich spreche absichtlich von der Gegenwart. Diese Liebe wird Dich weiterhin begleiten. Es wird wieder ein leichteres Gefühl werden; das kann ich Dir aus meiner Erfahrung sagen.

Der Weg führt vom 'Sie ist weg!' hin zum 'Schön, dass sie da war'.

Alles Gute und jede Menge Kraft!
Dana