Problem von Anonym - 26 Jahre

trennung das beste?

Hallo liebes KuKa-Team,

wir schreiben hier als Paar. Wir sind am Ende unserer Kräfte angelangt und wissen nicht mehr weiter.

Wir sind seit über 8 Jahren zusammen und lieben uns eigentlich noch immer. Schon im ersten Jahr hatte sich abgezeichnet, dass wir auf sexueller Ebene - im Unterschied zu den übrigen Lebensbereichen - nicht besonders gut miteinander harmonieren. Es fehlte irgendwie immer die Leidenschaft. Seit nunmehr 3 Jahren haben wir wenig bis überhaupt keinen Sex mehr. Wir sind uns einig, dass Sex nicht der Dreh- und Angelpunkt einer Beziehung ist, aber es ganz ohne Sex auch nicht geht.

Vor drei Jahren fühlte "Frau" sich von einem Dritten sexuell stark angezogen, ohne selbst eine Erklärung dafür zu haben, warum die sexuelle Komponente bei uns nicht stimmte. "Mehr" ist nicht passiert, aber die Frage, die sich seitdem stellt, ist: bleibt uns nur noch, uns zu trennen und mit anderen Partnern sexuelle Befriedigung zu finden, oder macht es noch Sinn, an der Beziehung festzuhalten? Wir haben vieles versucht, uns Zeit füreinander genommen, nächtelang darüber nachgedacht, was man ändern könnte. Sogar einen Therapieversuch haben wir unternommen, der jedoch zu keinem Ergebnis führte. Wir finden körperlich einfach nicht zueinander und gehen beide daran kaputt.

Mittlerweile dreht sich unser Leben nur noch um diese unausweichliche Frage, ob es noch Sinn macht, an einer Beziehung festzuhalten, in der eigentlich noch immer alles passt - bis auf den Sex.
Wir arbeiten in der Wissenschaft und sind kaum noch in der Lage, unsere Berufe auszuüben, weil wir nur noch über uns selbst nachdenken. Beruflich und privat geraten wir immer mehr in eine bedrohliche Schieflage. Daher müssen wir schnellstens zu einer Lösung gelangen, da wir Gefahr laufen, völlig aus der Spur zu geraten.

Wir freuen uns über jede Antwort und sind dankbar für jeden Tipp!! Vielen Dank.

Anwort von Michaela

Hallo,

vielleicht solltet ihr noch mal einen Therapeuten aufsuchen, und in eurem Fall einen Sexualtherapeuten. Du schreibst, dass ansonsten alles passt - nur die Sexualität liegt brach. Manchmal fängt man an, ein Feld zu beackern, und es scheitert, weil man das falsche Werkzeug hat, zur falschen Zeit beginnt, oder länger braucht, als man dafür vorgesehen hat, weil sich Probleme einstellen... Es gibt viele Gründe, warum eine Therapie misslingt, und ich kenne niemanden, der auf Anhieb den richtigen Berater oder Therapeuten gefunden hätte. Da ihr ansonsten harmoniert, würde ich es auf diesem Weg noch mal versuchen. Es muss auch im Beratungsgespräch passen, damit die Klienten finden, was sie suchen!

Weiterhin ist Sexualität ein Thema, das man nicht eben so in 5 Sitzungen besprechen kann. Es reicht in alle Lebensbereiche hinein, so dass man die nötigen 10-20 Sitzungen durchhalten sollte, um ein Ergebnis zu bekommen. Kein leichter Weg, aber ein lohnender.
Wenn eine Therapie zu kopflastig ist - da ihr beide ja wissenschaftlich arbeitet - könnt ihr überlegen, ob ihr zu einem in Tantra ausgebildeten Therapeuten geht. Der Ansatz ist "beweglicher", wenn ihr so wollt, nicht nur auf Fakten basierend, sondern auch sehr emotional angelegt. Vielleicht könnt ihr so den Kontakt zu euch und zueinander leichter wiederherstellen?

Ich wünsche euch viel Glück!

Viele Grüße,

Michaela