Problem von Anonym - 17 Jahre

Wut, Trauer... alles auf einmal

Hallo !
Undzwar bin ich 17 Jahre alt und habe folgende Probleme.
Als ich 11 Jahre alt war ist mein Vater an Leukämie (Blutkrebs) verstorben. Vor einem Jahr ist meine Mutter auch an Krebs erkrankt aber an Lungenkrebs. Sie hats überlebt und hat jetzt nur noch den rechten Lungenflügel. Der linke wurde ganz herrausoperiert. Mit meiner freundinn hab ich auch öfters Probleme z.B. hat sie ich heute ein Tattoo gemacht obwohl ich total dagegen war. Sie hat es trotzdem gemacht. aber das war nur ein Bsp. Wegen den ganzen Vorfällen bin ich ziemlich aggresiv und depressiv geworden. Ich weiß nicht wie ich mit all dem umgehen soll. Ich habe auch mal ne Zeit lang geritzt aber wegen meiner mutter mache ich das nicht mehr obwohl ich öfter das verlangen dannach habe. Drogen hab ich auch schon hinter mir hat mir aber nicht mehr geholfen. Manchmal denke ich mr auch dass ich einfach nur noch sterben möchte. Ich weiß nicht ob ich in Therapie gehen soll oder weiter mich von meinen gefühlen "auffressen" soll.Und wenn ich in Therapie gehen soll dann weiß ich nicht wie ich es meiner Mutter erklären soll. Ich leide sehr dran. Ich weiß auch nicht wie ich mit all dem umgehen soll. 'Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Helft mit bitte.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Kann es sein, dass Du schon so in den Gefühlen gefangen bist, dass Dich auch kleinere Dinge erneut in große Wut und Trauer versetzen? Das Fass ist Tag für Tag fast voll und dann reichen die kleinen Tropfen, um es zum Überlaufen zu bringen. Ist es so?

Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass Du es nicht magst, wenn Deine Freundin sich ein Tatoo machen lässt. Aber auch wenn Du mit ihr zusammen bist, trifft sie doch noch immer ihre eigenen Entscheidungen. Und ihr lag offenbar viel daran. Das wäre so ein Tropfen, den ich meinte.

Achte einmal darauf, ob die Dinge, die Dich so in die negativen Gefühle stürzen, es wirklich wert sind und das auch ausmachen. Ich denke, der Knackpunkt ist woanders.

Sport ist eine gute Methode, um Aggressionen, Wut für einen Zeitraum loszuwerden. Hast Du einen Sport? Ich hatte mal einen Kollegen, der bei Stress und schlechter Laune immer laufen ging. Wenn er wieder kam, war er der liebst und friedlichste Genosse in der ganzen Abteilung ;-) Probier es für Dich mal aus.

Den Gedanken an eine Therapie finde ich nicht schlecht. Du hast viel durchgemacht und niemand kann erwarten, dass Du das einfach so wegsteckst und zur Tagesordnung übergehst. Deinen Vater hast Du recht früh verloren und um Deine Mutter sicher jede Menge Angst ausgestanden. Und auch wenn sie über den Berg ist, heißt das nicht, dass Du die Angst los bist.

Es ist sicher nicht leicht, dieses Thema anzuschneiden. Aber für die meisten schwierigen Themen gilt: Raus mit der Sprache. Wenn es einmal gesagt ist, wird alles andere auch leichter. Erzähle ihr, wie es Dir geht, dass Du den Tod Deines Vater nicht so gut verarbeiten konntest, dass es Dir immer schlechter geht, Du Dich selbst manchmal nicht erkennst und einfach zu Dir zurück finden möchtest. Sie wird es sicher verstehen.

Der nächste Weg führt dann zu Deinem Hausarzt. Ihm erzählst Du das gleich noch einmal und er wird dann alles weitere in die Wege leiten.

Alles Gute!
Dana