Problem von Anonym - 25 Jahre

Probleme mit der Familie damals und heute

Ich weiß nicht ob diese Kategorie richtig ist, aber ich denke meine Probleme passen unter anderem auch in diese Kategorie.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... am besten ganz vorne:
Soweit ich mich zurück ernninern kann, fing es an als ich Vier Jahre alt war, da hörte ich zum Ersten Mal den Satz "Du kommst ins Heim" von meiner Mutter.
Mein Vater hat sie damals und auch später jedesmal davon abgehalten, aber das heißt nicht daß sie das nicht immer wieder gesagt hat. Später wurde es abgeändert in zB "Pack Deine Sachen, ich will Dich nicht mehr" oder es wurden Dinge gesagt, wie "Wenn ich Dich sehe verstehe ich warum manche Mütter ihre Kinder umbringen". Teilw. hatte sie sogar das Taxi schon gerufen um mich wegzubringen, aber wie gesagt, mein Vater hat sie dann doch noch abgehalten.
Dazu kommt auch, daß ich seit ich denken kann Streit mit meiner Mutter hatte.
Meistens wegen Dingen die ich gar nicht verstand, oder ich wusste überhaupt nicht warum sie mich anschreit. Sie war auch sehr schnell im Strafen verteilen, vor allem Hausarrest, einmal hatte ich 6 Monate am Stück Hausarrest.
Ich brauchte nur ein falsches Wort sagen, da hieß es schon "1Woche" wenn ich dann noch was gesagt habe "2 Wochen" usw. wie gesagt meistens sogar ohne Angabe von Gründen.
Ich kann auch an einer Hand abzählen wann sie mich mal in den Arm genommen hat und gesagt hat, daß sie mich lieb hat.
Ich habe später, als ich älter wurde versucht mit ihr darüber zu reden, aber da meine Mutter grundsätzlich recht hat und nie etwasfalsch macht (in ihren Augen) rennt man da gegen eine Wand an. Es sind ja immer die anderen Schuld! Es hieß dann immer, ich wäre ja auch nicht einfach und hätte viel Scheiße gebaut, aber ich frage mich was kann ich denn bitte mit Vier Jahren für Mist gebaut haben? Und das ish später (in der Pubertät) Scheiße gebaut habe, bestreite ich ja auch nicht, aber was erwartet man von meinem Menschen der aufwächst mit dem Gefühl er ist nichts, erkann nichts und er wird nichts? Denn genau das hat mir meine Mutter immer vermittelt. Dabei war ich immer Klassenbeste, ich habe nachgewiesenerweise einen IQ von 138 was dann anscheinend meine Mutter dazu brachte mir einerseits wie gesagt, zu erzählen das ich zu nichts tauge, aber andererseits von mir Sppitzenleistungen erwartete, wenn ich zB mit einer Eins nach Hause kam hieß es nur warum das keine Eins + ist.
Ich habe zwei Brüder (2 Jahre älter und 10 Jahre jünger), mein großer Bruder und ich hatten immer Küchen- Badezimmer- Mülldienst allerdings hat mein Bruder seinen Teil der Arbeit nie verrichtet und wenn er bestraft wurde hat ihn das gar nicht gejuckt und er ist einfach trotz Arrest rausgegangen. Ich musste dann eine Arbeit mitmachen, ergo ich habe den Haushalt quasi alleine geschmissen und das seit ich ca 6 war. Meine Mutter hat gekocht, das war eigentlich alles /allerdings kannn sie auch nicht wirklich kochen! Fertigessen...)
Wenn ich meine Arbeit nicht gemacht habe habe ich Arrest bekommen, wobei ich meine "Strafe" dann auch abgesessen habe. Ach ja, sie ist ja so stolz darauf uns nie wirklich geschlagen zu haben (ausser mal eine Ohrfeige) aber ich finde Psyschoterror um einiges Schlimmer als Schläge!
Ich bin mit 18 in ein Wohnheim gezogen um endlich von meiner Mutter wegzukommen. Kurz danach habe ich mienn jetzigen Mann kennengelernt. Nach 5 Monaten war ich schwanger und wir sind zusammengezogen.
Meine Mutter wollte das ich abtreibe, aber ich war ja bereits volljährig, konnte also selbst entscheiden. Heute ist mein Sohn 5 1/2 Jahre alt. Seit ca 2 Jahren habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie, seitdem geht es mir um einiges besser, was aber auch an der Unterstützung meines Mannes liegt!
Mein Problem besteht eigentlich jetzt darin, daß ich immer noch daran zu kanbbern habe was damals alles passiert ist und ich weiß zwar genau was falsch war und wie es sich auf mich auswirkt, aber ich kann es nicht alleine verarbeiten. Mein Mann hat mir wie gesagt sehr geholfen, aber ich bin an einem Punkt angekommen wo ich neutrale Hilfe benötige und ich weiß nicht woher ich diese bekommen kann.
Ich habe nicht alles aufgeschrieben was meine Mutter so gemacht hat, die schlimmsten sachen habe ich ausgelassen, die sind zu krass für die Öffentlichkeit.
Ich möchte einfach etwas dagegen tun, daß ich nicht ebenfalls die gleichen Erziehungsfehler wie meine Mutter bei mir, auch bei meinem Sohn begehen werde.
Ich möchte es besser machen, ich liebe meinen Sohn, er eiß das auch, wir kuscheln und ich sage es ihm auch immer. Er hat in seinen Fünf Jahren mehr Liebe von mir erfahren als ich in 18 von meiner ganzen Familie!
Ach ja, mein kleiner Bruder hat mit alldem nichts zu tun, er ist der einzige mit dem ich noch Kontakt habe und er hat schon die gleichen Probleme wie ich früher. Er wird 15 und wartet sehnsüchtig darauf erwachsen zu werden damit er von unserer Mutter wegziehen kann.
Bitte gebt mir einen Rat was ich machen kann um meinen Seelenmüll zu verarbeiten!
Danke!!!

Anwort von Sabine

Hallo!

Der rote Faden zieht sich sehr lange schon durch Dein Leben und irgendwie mußtest Du immer alleine damit fertig werden. Hast Du schon mal darüber nachgedacht Dir professionelle Hilfe zu holen bzw. mit einem Psychologen darüber zu sprechen, der Dir auch dabei helfen kann die alten Dinge aufzuarbeiten und zu lernen damit klar zu kommen? Ich persönlich mag Dir dazu raten, denn es nagt immer noch an Dir, wie Du es in Deiner Mail beschreibst. Ich fände es auch sehr wichtig, damit Du mit Dir selber auch wieder irgendwie ins Reine kommen kannst. Zu einem Psychologen zu gehen bedeutet nicht gleich, dass man auch krank ist. Man nimmt doch nur deren Hilfe an.

Lieben Gruß