Problem von Andrea - 37 Jahre

Mein Mann steht nicht zu mir, ist ein Hasenfuß ...

Hallo,
seit Jahren habe ich das Problem, dass mein Ehemann sich von anderen Frauen anbaggern lässt, ohne diesen wirklich klar zu machen, dass sie eine Grenze überschreiten und er zu mir gehört.

Er sagt zwar MIR, dass er nur mich liebt, aber es ist schon mal vorgekommen, dass er mich hat stehen lassen, als ihn eine seiner Kolleginnen gleich bei der Begrüßung von mir weggezogen hat. Sie hat mich dabei sogar ignoriert, als ich ihr zur Begrüßung die Hand entgegenstreckte.
Diese Begebenheit spielt er nach wie herunter mit den Worten ab: "Die ist halt so eine."

Da er mich in den letzten Monaten aber ohnehin nur als Blitzableiter missbraucht hat, mich wegen Kleinigkeiten - auch vor anderen - zurechtgewiesen bzw. angeschrieen hat und er es auch verharmlost, dass seine Mutter und eine seiner Schwestern mich jahrelang traktierten (wie ich erfuhr, aus der Meinung heraus, ich würde ihn nicht wirklich zu schätzen wissen), habe ich ihn vor die Wahl gestellt: Entweder er ändert sein Verhalten mir gegenüber oder ich reiche die Scheidung ein.

Das tat ich auch aus diesem Grund, weil da vor wenigen Wochen noch ein Anruf von einer seiner Kolleginnen kam, mit der ich eine längeres Telefonat hatte, und sie schmachtend sagte: "Ach, hast Du einen tollen Ehemann!"

Inzwischen bin ich überzeugt, er ist ein kleinkariertes Muttersöhnchen mit einem gewissen Machogehabe (wenngleich nur subtil) und ohne Rückgrat, der bei mir nur ständig um Verständnis für seine Fehltritte bittet und mich trotzdem terrorisiert. Und ich habe ehrlich keine Lust mehr, ständig um meine Rechte kämpfen und ihm seine Grenzen aufzeigen zu müssen.

Langsam zweifle ich auch daran, ob er mich - trotz seiner Beteuerungen - überhaupt je geliebt hat. Ich finde es furchtbar, dass ich mit Scheidung drohen musste, damit er endlich mal damit anfängt, sein Verhalten mir gegenüber kritisch zu betrachten.

Ich habe vermutlich zu lange gewartet, mich in die Arbeit vergraben, auch weil wir einen 6-jährigen Sohn haben. Langsam frage ich mich, ob ich nicht doch unsere 12-jährige Ehe hinter mir lassen und ein neues Leben anfangen soll, weil mich das alles so psychisch belastet, dass ich kaum noch arbeiten und auch nicht wirklich gedanklich bei meinem Sohn sein kann.

Oder wie sehen Sie das?

Danke im voraus für Ihre Tipps.

Viele Grüße
Andrea

Anwort von Sabine

Hallo Andrea!

Wie ich das sehe? Ich denke, dass dazu immer zwei gehören. Der, der es macht und die, die es zulässt.
Wie Du selber erkannt hast, hast Du leider viel zu spät reagiert. Schön, dass es Dich jetzt wachgerüttelt hat.

Sprich mit ihm und mache ihm eine klare Ansage, was Du Dir unter einer Beziehung vorstellst und er sollte Dir auch sagen können, wie er sich eine Beziehung vorstellt. Dann heißt es entweder eine Mitte finden oder einen Weg oder zwei Wege finden. Alleine oder gemeinsam.

Wie Du sein Verhalten in Deiner Mail beschreibst, hätte ich persönlich mir ihn schon längst zur Brust genommen und diese heiklen Situationen noch vor Ort geklärt und nicht in mich hineingefressen. Du scheinst aber mehr der stillschweigende Typ zu sein und das ist m.E. auch mit eine Grund, warum es überhaupt immer und immer wieder dazu kommen konnte.

Ja, ich denke (ich persönlich), dass es Dein Recht ist, hier und jetzt den Mund auf zu machen. Nur ich kann leider nichts für Dich tun. Du wirst mit ihm darüber sprechen müssen und zwar noch lieber heute wie morgen.

Lieben Gruß
Sabine