Problem von Anonym - 43 Jahre

Familie/neue Beziehung

hallo kummerkastenteam,
ich bin seit 12 jahren geschieden und habe einen 16jährigen sohn. wir wohnen im hause meiner eltern und durch die scheidung und das mein sohn noch so klein war hab ich mich sehr auf diese verlassen. dies heisst ich habe meinen haushalt mehr oder weniger aufgegeben und bin immer mit ihnen und meinem sohn unterwegs gewesen. falls ich mal eine beziehung hatte, war diese nur sehr kurz da meine familie immer gegen die "männer" war. nun habe ich seit 3 monaten eine freund, er ist 11 jahre älter als ich und wohnt teilweise bei uns. meine familie ist darüber nicht sehr erbaut, da er nicht der "richtige" sei. ausziehen ist nicht möglich da meine eltern auf meine finanzielle unterstützung angewiesen sind. allerdings reden sie mir sowohl in mein privatleben, als auch in die erziehung meines sohnes. mein freund und ich möchten gerne zusammen bleiben und auch weiterhin im gleichen haus mit der familie leben. für mich ist das ein problem von den gefühlen her, ich möchte niemanden wehtun, stehe aber immer zwischen den stühlen. bitte geb mir einen rat
Danke

Anwort von Michaela

Hallo,

beziehen Sie klar Ihre Position! Ja, es ist schwer, sich gegen die eigene Familie durchzusetzen, vor allem, weil auch sehr viele Gefühle dranhängen. Aber Sie sind erwachsen, Sie führen ein eigenes Leben, für das Sie die Verantwortung tragen, und Sie wollen eine Beziehung aufrecht erhalten.

Bei diesen Beratungsstellen kann man Ihnen persönlich weiterhelfen:

Telefonseelsorge
Telefon 0800 111 0 111 (evangelisch)
oder 0800-111 0 222 (katholisch)
Internet: www.telefonseelsorge.de

Pro Familia
Telefon 069 639002
Internet: www.profamilia.de
E-mail: info@profamilia.de

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Leben gestalten wollen. Ihr Freund ist Ihnen wichtig, und Ihr Sohn auch, ebenso wie Ihre Eltern - aber es gibt Grenzen, auch innerhalb der Familie. SIE wollen mit Ihrem Freund zusammen sein. SIE wollen Ihr Leben mit ihm gestalten. DA hat Ihnen keiner reinzureden, und Schluss. Dieses Gefühl des Loslassens erst einmal aufzubauen ist nicht leicht, aber möglich. Da Sie ja schon an den KuKa geschrieben haben, denke ich, dass Sie auch auf dem richtigen Weg sind. Wie steht Ihr Freund dazu? Wie kann er sie unterstützen? Denn auch er hat etwas zu sagen, seit er im Haus mitwohnt.
Dieses Grenzensetzen ist etwas, das man teilweise erst mal ausprobieren muss, um festzustellen, wie gut es tut, wenn man es kann. Probieren Sie es zusammen mit Ihrem Freund, Ihrem Sohn, holen Sie sich persönliche Tipps in einer der Beratungsstellen - das geht persönlich viel besser und auch spezifischer - und probieren Sie es! Ich bin sicher, dass Sie das als starke erwachsene Frau rasch in den Griff bekommen.

Viele Grüße,

Michaela