Problem von Rachel - 16 Jahre

Ritzen

Hallo Kummerkasten-Team,
seit einem Jahr r**** ich mich. Es hilft mir böse Erinnerungen zu verdrängen. Meine Mutter weiss davon, aber statt mich zu unterstützen, setzt sie mich imens unter Druck. Ich habe ihr mit Hilfe meines Beraters der Diakonie erzählen können, dass ich mit 12 Jahren vergewaltigt wurden bin und mich angefangen habe zu ritzen. Seitdem lebe ich zu Hause wie in einem Gefängnis. Nachts schließt sie Bad und Küche ab, damit ich nicht an die Klingen komme. Auch tagsüber lebe ich in ständiger Überwachung. Meine Mutter hat sich noch nie besonders viel Zeit für mich genommen, da sie voll berufstätig ist und alleinerziehend. Mit dieser FALSCHEN momentanen Überfürsorglichkeit treibt sie mich in den Wahnsinn. Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen soll. Bitte helft mir! Rachel

Anwort von Sabine

Hallo Rachel!

Ich kann Dir nur raten mit Deiner Mutter offen und ehrlich zu sprechen. Das ritzt, dass hat einen Ursprung, den Du mir auch genannt hast. Es tut mir leid, dass es passiert ist und Du es erleben mußtest. So etwas kann man nicht vergessen, dass weiß ich auch, aber man kann lernen damit zu leben und damit umzugehen. Deiner Mail kann ich nicht entnehmen, dass Du aufgrund der schlechten Erfahrung irgendwas unternommen hast gegen diesen Vorfall. Es ist aber wichtig, dass Du mit jemandem sprichst, so dass es sich nicht bei Dir im Kopf festsetzen kann. Versuche so etwas nicht mit Dir alleine auszumachen. Dein Mutter setzt Dir diese Verbote - erklärlich - und ich finde Du solltest mit Deiner Mutter darüber sprechen. Ihr lebt zusammen in einem Haus und ihr müßt miteinander auskommen und solltet lernen wieder einander zu vertrauen.
Für Dich ist es wichtig, dass Du mit jemandem über die Ursache des Ritzen sprichst. Ob Deine Mutter oder eine andere weitere vertraute Person. Auf jeden Fall solltest Du sprechen und Dich nicht in das Ritzen verrennen. Du merkst doch selber, dass es überhaupt nichts bringt, sondern im Grunde alles nur immer und immer wieder aufschiebt. Die Lösung fehlt, damit es wieder werden kann, wie es einmal war.Versuche Dich nicht noch weiter zu verschließen und zurückzuziehen, sondern versuche darüber zu reden. Der Wille es sein zu lassen, der muß auch von Dir kommen. Deine Mutter kann nicht den Rest ihren Lebens alles vor Dir verschließen.
Ich weiß, dass es nicht einfach ist darüber zu sprechen, aber Du hast hier den ersten Schritt getan darüber zu sprechen und ich finde, Du solltest den zweiten jetzt in Richtung Deiner Mutter machen. Sprich in aller Ruhe mit ihr und nehmt euch Zeit. Zeige ihr, dass Du nicht mehr ritzen willst und Du auch ihre Hilfe möchtest um alles zu verarbeiten um wieder normal leben zu können.
Ich wünsche Dir alles Gute und

lieben Gruß.