Problem von Anonym - 23 Jahre

Die Eltern meines Freundes....

Hi zusammen,

uff...ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll. Eigentlich weiß ich es schon, nichts desto trotz ist es bestimmt gut, noch von jemand "unbefangenes" Antwort zu erhalten, statt von Freunden die sowieso immer irgendwie parteiisch sind... :)

Mein Freund und ich sind seit etwas über einem Jahr zusammen und hatten vor ca einem halben Jahr eine handfeste Krise, die uns in eine Form von "on-and-off-Beziehung" schlittern ließ. Es ging um Eifersucht, Neid, Missgunst, Misstrauen und diese ganze Palette. Ich verstand mich (seiner Meinung nach) viel zu gut mit einem anderen Mann, was ihn dazu veranlasste mir hinterher zu schnüffel, mein Handy zu auszuspionieren, mir hinterher zu telefonieren und so weiter. Er hat mich damals bei seinen Eltern ziemlich schlecht dargestellt - wobei aber auch meine Eltern zu diesem Zeitpunkt keine besonders hohe Meinung von ihm hatten, insofern wäre das alles ja noch verständlich und in gewisser Weise i.O. gewesen....wie gesagt....WÄRE.

Mittlerweile ist eben ein halbes Jahr vergangen. Wir verstehen uns wieder prächtig, haben uns so sehr zusammengerauft, so sehr umeinander gekämpft und uns durch nichts voneinander abbringen lassen. Es ist toll, er wohnt jetzt sogar bei mir, hat seinen eigenen Hausschlüssel, kümmert sich um alles und liebt mich wie noch keiner vor ihm. Mittlerweile kennt er meine gesamte Verwandtschaft und die Verhältnisse sind super. Meine Eltern sind längst darüber hinweg, dass wir solchen Stress hatten und uns gegenseitig fast zerfleischt haben - sie sehen ja, dass ich glücklich bin und er total o.k. ist..... alles ist schön, die Welt ist gut.

SEINE Eltern jedoch....ohohohoh.....die würden am liebsten einen Scheiterhaufen für mich errichten. Zwar hat mein Freund mittlerweile mehr als einmal klar gemacht, dass es ein Fehler war mich derart schlecht darzustellen, dass alles gar nicht so schlimm war, hat immer wieder versucht das Thema zu klären mit seinen Eltern - vergebens.
Ich kann keinen Fuß mehr in deren Haus setzen, ohne dass nicht sofort jegliches Gespräch verstummt oder der Abend, das Event, wie auch immer, sofort hölzern wird und ich eigentlich gar nicht wirklich miteingebunden werde in dass, was passiert. Wenn ich versuche die Situation aufzulockern oder versuche IRGENDWIE das Gespräch zu suchen....no chance. Es wird im Vorfeld alles abgeblockt und zunichte getrampelt. Ich habe zwischenzeitlich mein ganzes Pulver verschossen und mich damit auch abgefunden. ICH will nicht mehr diejenige sein, die versucht seinen Eltern in den A**** zu kriechen, nur damit wieder ein gewissen Maß an Akzeptanz zu spüren ist. Ich halte mich nicht mehr auf in Häusern, in denen ich nicht erwünscht bin. So far, so good. Für mich ist es einfach, so weiter zu machen. Meinem Freund allerdings kann ich das doch nicht antun. Er macht sich soviele Gedanken, steckt ständig im Zwiespalt obwohl ich so gut wie möglich versuche, ihm ein Gefühl von Geborgenheit zu geben. Ich kann ihn total verstehen und will wirklich dazu beitragen, dass sich alle wieder verstehen.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, was die Eltern - neben der Tatsache, dass wir so knatsch hatten - an mir so stört. Vor unserer Krise war geplant, dass wir zusammen ziehen. Kein Problem, ich habe mit dem Vermieter alles geklärt, dass einzige was der von uns haben wollte - weil wir beide Abi-Nachholer sind und die Schule besuchen - war eine Elternbürgschaft. KEIN PROBLEM dachte ich mir, da meine Eltern sicherlich für mich eingestanden wären und seine bestimmt auch für ihn. Jedoch hat sein Vater dass aufgefasst, als ob ich wollte, ER solle auch für MICH die Bürgschaft übernehmen. Das gab mächtig Zündstoff, jedoch hatten wir darüber gesprochen, es eigentlich geklärt.....aber nein, man kann mir nicht verzeihen.

Die Familie meines Freundes ist derart Familienfixiert, sodass ICH dort irgendwie keinen Platz erhalten darf. Mein "Schwiegervater in spe" ist selbst adoptiert und mit meines Freundes Mutter aus Aachen hierher nach Bayern gezogen - will damit sagen, auch SIE hat mit ihrer Familie gebrochen.

Ich kann verstehen, dass die erste Zeit nach der Krise bestimmt nicht einfach für seine Eltern waren....jedoch kann man doch nicht SOOO nachtragend sein?! Alle Gespräche verliefen im Sande, immer wieder hat man gesagt, klar, ist alles wieder gut, wir haben kein Problem etc....und doch trägt man es uns, mir, immernoch nach. Mein Freund ist der Meinung, dass seine Eltern ein Problem mit ihm haben, weil er von heut auf morgen einfach ausgezogen und zu mir gezogen sei....papperlapapp, auch darüber hat man schon gesprochen, es war wohl tatsächlich, wenn wohl ein nicht beabsichtigtes, Problem. An sich ist doch alles klar, WARUM dann diese Abgeneigte Haltung? Warum können meine Eltern uns soviel Unterstützung zukommen lassen und warum ist für meine Eltern alles gut, bei seinen aber nicht? Diese Familie hatte so ein gutes Verhältnis, und nun soll alles kaputt sein, weil sie eingeschnappt sind und nicht von ihrem Posten weichen?

Puuh, lange Geschichte. Nehmt euch Zeit und lasst es sacken....aber um eure Meinung bin ich trotzdem dankbar - was tun, wenn alles reden nichts mehr hilft?

Ganz Liebe Grüße - die Geli

Anwort von Sabine

Hallo!

Doch, es gibt Mensche, die ewig nachtragend sind und leider wird man sich damit wohl abfinden müssen, wenn alle Gespräche bisher keinn Sinn ergeben haben.
Wenn Du mich fragst, dann lass sie doch bocken und gehe ihnen aus dem Weg. Dein Freund hat selber eingesehen, dass sie sturr sind und das Probölem nicht beheben kann. Wenn sie selber nicht darauf kommen, dann kann man ihnen nicht helfen.
Wenn ich Du wäre, dann würde ich dem Umgang meiden. Ich meine Feunde kann man sich aussuchen, aber die Familie, die hat man. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich von ihnen schikanieren lassen muß.
Wichtig ist, dass Du mit Deinem Freund glücklich bist. Ich meine, es ist eure Beziehung und euer Glück. Seine Familie sollte auch kein Streitpunkt mehr zwischen euch sein.
Dein Freund könnte natürlich noch eine klare Ansage machen bei seinen Eltern, aber ob er das kann oder der Typ dafür ist, dass weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich meinen Eltern sagen würde, dass ich zu gewissen Treffen einfach nicht mehr kommen mag, wenn meine Lebensgefährte nicht akzeptiert wird. Ich meine, es geht doch um euch und nicht um die anderen.

Lieben Gruß