Problem von Thomas - 44 Jahre

Ratlosigkeit

Ich habe meine Partnerin vor 8 J. kennen gelernt. Beim Kennenlernen erzählte sie mir, sie sei Single, werde aber noch von ihrem jähzornigen Ex verfolgt. Nachdem wir zusammen waren, stellte sich aber schnell heraus, dass sie sein
Verhalten quasi tgl. schürt. Statt eine Beziehung zu führen, redeten wir jeden
Tag nur über ihren Ex. Nach ein paar Wochen beendete ich die Beziehung. Sie
war sofort wieder mit ihm zusammen. Sie gab mir die Schuld dafür, weil ich angeblich nicht "richtig" wollte. 1 Jahr später traf ich sie wieder. Sie war
wieder Single. Da wir uns gut verstanden, verbrachten wir rein freundschaftlich einen Segelsommer zusammen. Dabei redeten wir die meiste Zeit über ihren Ex. Mir machte das nichts aus, ich sah mich nun als eine Art Berater. Nach
dem Sommer teilte sie mir mit, dass sie mich nicht mehr treffen kann, weil ihr Exfreund was dagegen hätte. Sie war wieder mit ihm zusammen. Sie gab mir
die Schuld, weil ich ja nicht richtig mit ihr zusammen sein wollte. 3 Jahre später traf ich sie wieder, sie hatte inzwischen ein Kind von ihrem Ex. Dadurch wollte sie ihn an sich binden, was aber mißlang, denn er hatte nun eine eine andere.
Wir wurden damals Super-Freunde. Sie hatte sich durch das Kind sehr zum
Positiven entwickelt, war nicht mehr die Chaos-Frau. Ich empfand unsere Freundschaft als sehr schön. Ohne dass ich es merkte, wurde sie innerhalb von 12 Monaten immer böser auf mich, weil ich nicht "richtig" mit ihr zusammen
sein wollte. Sie machte mich im ganzen Ort schlecht, erzählte, ich würde sie ausnutzen. Sie ließ sich darauf hin mit einem älteren gutbetuchten Mann ein,
den sie zwar nicht besonders gut fand, der sie aber sehr bewunderte und
liebte. Mit diesem Mann war sie ein Jahr zusammen, bis sie ihn mit einem
anderen guten Freund betrog. An dem ganzen Chaos gab sie mir die Schuld.
Wäre ich mit ihr zusammen gewesen, wäre das alles nicht passiert. Ich hatte
große Schuldgefühle und vermisste sie auch sehr. Also bemühte ich mich, sie
aus dem ganzen Wirrwarr von Männern rauszuholen und nun "richtig" mit ihr
zusammen zu sein. Am Anfang war das der absolute Horror. Während der ersten Monate des Zusammenseins mußte ich mit 2 Nebenbuhlern kämpfen,
es gab Intrigen und üble Nachrede. Beide haben um sie gekämpft. Mit allen
Mitteln. Einer der beiden hat mich sogar beim Finanzamt angeschwärzt. Dazu
gab es Probleme mit dem Kindesvater -ihrem damaligen Ex-. Er hat das Kind
gegen mich aufgehetzt, es solle mich anspucken. Das Kind hat mich sogar
angespuckt, als ich mich Weihnachten als Weihnachtsmann verkleidet hatte und Geschenke gebracht hatte. Es war schrecklich. Seitdem sind 4 Jahre vergangen. Das Leben hat sich normalisiert. Wir sind nach wie vor zusammen.
Alles läuft nun nach ihren Wünschen. Das Problem ist, dass meine eigenen
Belange und Interessen seit 4 Jahren keine Berücksichtigung mehr finden.
Sie legt sehr großen Wert darauf, dass immer 100% ihrer Wünsche in Er-
füllung gehen. Auf jeglichen Einwand reagiert sie, indem sie so tut, als sei sie die Unterdrückte, vom Leben Benachteiligte, die sich gegen mich zur Wehr setzen muß. Ich darf im Grunde zu nichts etwas sagen, alles wird sofort abgeblockt. Alles soll so laufen, wie sie es will. Sogar unsere Wohnung ist eine 1: 1 Kopie ihrer früheren Singlewohnung, nur größer. Ich darf auch nichts für mich tun oder mal alleine was unternehmen. Wenn ich das wage, reagiert sie darauf, indem sie sich mit einem meiner früheren Widersacher verabredet. Weil ich das vermeiden will, mache ich seit 4 Jahren nicht mehr. Ich bin sozusagen
nur noch ihr Partner. Sonst nichts. Ich bin inzwischen nervlich am Ende meiner
Kräfte. Da ich tgl. nur Probleme wälze, geht auch mein Geschäft nicht mehr so
gut wie früher. Alles dreht sich nur noch um sie. Ich bin ziemlich ratlos. Früher
war ich ein lustiger Typ, ich habe mein Leben und meine Arbeit geliebt, ich war
ein recht guter Berater für andere, hatte sogar einen Schlag bei Frauen. Heute empfinde ich mich selbst als häßlich, gabe das Gefühl, nur Scheiße zu reden und
als Mann -für eine Frau- ziemlich nutzlos und relativ wertlos zu sein. Ich kann das nicht mehr ertragen und würde das gern ändern. Ich weiß nur nicht wie.
Wenn ich die Beziehung beende, würde das alles wieder von vorne losgehen.
Sie würde sich wahllos in Beziehungen stürzen und mir die Schuld dafür geben.

Anwort von Sabine

Hallo Thomas!

Klingt, als hättest Du Dich aufgeopfert, damit sie glücklich leben kann und Du nun feststellen musst, dass Du darunter leidest und es gar nicht Dein Leben ist, was Du eigentlich führen willst.
Du hast es in der Hand es zu ändern.
Ganz zum Schluß Deiner Mail schreibst Du wieder: dann geht es wieder los und sie ...... (wieder sie). Was ist aber mit Dir?
Ich meine, entweder Du oder sie. Ein "wir" scheint ihr beide ja nicht hinzubekommen. Es klappte damals vor Jahren nicht und es klappt heute nicht. Du hast Dir damals den Schuh angezogen und sie aus Mitleid (?) aus der ganzen Misslage geholt. Dabei Dich aber total vergessen. Sie fragt nicht nach Dir, aber Du fragst ständig nach ihrem Wohlergehen. Deswegen habe ich es gewagt zu sagen, dass Du Dich aufgeopfert hast.
Du bist 44 Jahre und im Grunde weißt Du was Du willst und wo Dein Weg ist glücklich zu werden. Tu es. Es ist Dein Leben. Du mußt Dir keine Schuld geben, wenn sie nicht in der Lage ist ihr Leben zu organisieren.


Lieben Gruss