Problem von Maja - 20 Jahre

Das Leben hat einen Sinn!!

Liebes Kummerkastenteam!
Wieso ich euch schreibe? Ihr habt mir geholfen indem ich euch schreiben konnte wo es mir schlecht ging wo ich an meinem Leben gezweifelt habe und wo ich nicht mehr weiter leben wollte.
Jetzt geht es mir besser und ich möchte euch ein paar Erfahrungen mitteilen, die ich in den letzten Tagen machte, die vielleicht auch anderen die hier auf der Seite rumstöbern und an ihrem Leben zweifeln weiter helfen können.
Ich mache zur Zeit mein Pflegepraktikum im Krankenhaus. In den letzten Wochen habe ich sehr viele Situationen zwischen Tod und Leben erfahren. Heute ist eine Patientin gestorben. Ich habe sie als erstes gefunden. Das war sehr schwer, denn ich hatte ihr in den letzten Tagen immer morgens geholfen und sie war noch sehr lebensfroh. Ich kannte sie nur kurz aber ich habe gesehen, dass sie ihr Leben bis zum Schluss genossen hat. Sie dann da liegen zu sehen. Ganz blau, die Gliedmaße versteift... Es war schwer. Wir brachten sie dann runter in den Kühlraum. Sie liegen da auf harten Metallplatten. Im Raum mit anderen Toten. Ich werde in meinem Leben noch häufig mit Toten Menschen zu tun haben, denn ich will Ärztin werden, aber die ersten Erfahrungen sind trotzdem sehr einprägsam.
Als ich dann die Tür schloss war sie verdeckt mit einem Tuch. Bei ihr war es klar das sie sterben würde, denn sie war schon 88 und ihr Herz arbeitete nicht mehr richtig. Aber was ist es bei mir? Einem jungen Menschen mit fast 20 Jahren?
Ich sehe das es vielen in meinem Alter so geht wie mir. Sie zweifeln am Leben, an sich selbst, am Sinn...
Diesen wird man nicht finden auf jeden Fall nicht klar definiert. Aber was ich gemerkt habe, dass man sich nicht einfach so aufgeben darf. Man muss an sich selbst arbeiten. Man darf nicht darauf warten, dass das Leben schön wird. Man muss auch seinen Beitrag dazu leisten. Man muss genießen können und sich dann auch in schweren Zeiten daran erinnern.
Ein lieber Freund von mir hat mir einmal den Tipp gegeben in düsteren Zeiten doch mal alles schöne aufzuschreiben. Das ist nicht immer leicht. Es kostet Zeit und manchmal sieht man auch nicht den Sinn. Aber wenn man es tut, sich ein wenig dazu zwing kann es weiter helfen. Man merkt das auch der graue blöde Tag mit der verhauenen Klausur und dem verstauchten Fuß noch schöne rosa Punkte hat. Da ist zum Beispiel die kleine Katze die einem morgens auf dem Weg zur Uni zu miaute. Da ist der nette Mann in der Mensa der ?Einen ganz schönen Nachmittag den Damen!? wünscht und zuletzt ist da eine kleine SMS von der Freundin die sagt ?Ich denk an dich?.
Dieses sehe ich auch an vielen grauen Tagen nicht. Ich fühle mich allein, da ich zwei Freunde nicht erreichen konnte. Enttäuscht über meine Leistung bin, da ich doch in den letzten Wochen so viel gelernt hatte und zu guter letzt auch noch völlig unzufrieden mit meinem Körper bin.
Doch jetzt denke ich auch an die junge Frau, die querschnittsgelähmt ist und mit eine Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es war nicht klar ob sie überlebte aber sie schaffte es. Heute wurde sie entlassen. Die letzten Tage freute sie sich über alles was ich für sie tat. Sie dankte mir herzlich wen ich sie morgen duschte und ihr einfach nur zuhörte. Doch das machte mein Leben wertvoller, denn ich war wichtig für sie. Ich habe gemerkt das es nicht möglich ist isoliert für sich das Leben als sinnvoll zu betrachten, doch wenn man sieht, das man für einen anderen wichtig ist isr das Leben doch ungemein wertvoll.
Seit lebendig, gestaltet euer Leben lebendig. Lasst euch nicht hängen. Macht euch immer wieder bewusst was Freude ist. Sagt nicht ihr habt keine Freude, denn die Sonne scheint für jeden man muss sich nur auch an ihr freuen!!!!!

Anwort von Sabine

Hallo Maja

und danke für Deine lieben aufmunternden Worte an unsere Leser!

Lieben Gruss