Problem von Anonym - 26 Jahre

Wahrheit oder Lüge?

Hallo liebes Kummerkasten-Team,
als erstes "schön das es euch gibt und ihr hervorragende Arbeit leistet"!!!

Zu meinen Anliegen, weshalb ich um euren Rat bitte:
Seit einiger Zeit arbeite ich an einer Schule und auch das erste Mal mit Jugendlichen. Ich fungiere dort auch als Vertrauensperson für Schüler/innen mit schwerwiegenden Problemen.
Bis jetzt wusste ich mehr oder weniger auch Rat darauf und konnte helfen. Doch jetzt betreue ich unter anderem eine 13 jährige Schülerin, wo alles mit einem Selbstmordversuch anfing. Mittlerweile kommt immer wieder ein neues Problem dazu. Die Schwierigkeit die für mich dabei entsteht ist, dass ich nicht wirklich auseinander halten kann was ehrlich ist und was nicht. Da sie auch schon mit mehrern Dingen auffiel wo sie gelogen und erfunden hat.
Daher meine Frage wie kann ich dieses geschickt anstellen um das raus zu bekommen?
Vor allem bekomme ich von anderen Schülern zu hören wie die Schülerin einiges verdreht was besprochen war und läßt mich im Grunde in negativen Licht da stehen.

Wäre lieb wenn ich schnelle Antwort bekommen würde, da die Zeit drängt.
Lieben Gruß

Vanessa Anwort von Vanessa

Hallo,

ich vermute, dass es bei der Schülerin nihct wirklich um das geht, was sie dir erzählt, sonder darum, dass sie überhaupt ein Problem hat, was sie dir erzählen kann. Sie will dich als Vertrauens- und Aufmerksamkeitsperson nicht verlieren - und kommt deshalb sicher immer wieder. Es bringt also nichts, sich mit den einzelenen Problemen auseinander zu setzen, um ihr zu helfen. Sie muss eher lernen, allein und selbstständig ihre Probleme anzusprechen und zu lösen - und auch darauf vertrauen, dass jemand für sie da ist, wenn sie mal nicht um Hilfe bittet.
Ich würde das bei ihr vorsichtig ansprechen. Ich weiß nicht, in wie fern du therapeutisch ausgebildet bist oder dich auskennst?
Du könntest, wenn du mit ihr redest, solche Nachfragen stellen, die sie wiederspiegeln. Also z.B.: Du fühlst dich allein? Du fühltest dich in der Situation ungerecht beahandelt? Solche Fragen werden sie immer wieder auf sich selbst lenken. Und ich würde auch ansprechen, dass sie schon wieder ein Problem hat und nachfragen, was sie sich denn selbst raten würde?

Ich kann dich nicht therapeutisch weiterbilden, aber wenn du das hauptberuflich machst, könnte eine Fortbildung für dich von großem Vorteil sein - du wirst kompetenter und deine Schüler werden dich auch so wahrnehmen.Vielleicht wäre eine Mediationsausbildung ganz sinnvoll?

Du solltest, um dich auch slebst zu schützen, darauf achten, dass du die Anschuldigungen der Schülerin nicht weitergibst und aufheizt. Es ist nicht leicht, einerseits einen neutralen Anlaufpunkt darzustellen, andererseits ganz für jeden Schüler da zu sein. Aber lass dich nicht in die Konflikte miteinbinden, denn sonst bist du nicht mehr für jeden gleich erreibar und wirst von den anderen als parteiisch eingestuft. Helfe vielmehr den Kindern, ihre Lösungswege selbst zu finden. Mach dir Gedanken darüber, was deine Rolle in der Schule bedeútet und was du an Stelle der Schüler von dir erwarten würdest und wie du das erfüllen kannst? Was kannst du nicht erfüllen? Und was erwarten andere von dir? Wie bringst du alles unter einen Hut?

Wenn du merkst, dass du mal nicht weiter kommst, kann dir auch ein Supervisor helfen!

Liebe Grüße, Vanessa