Problem von Anonym - 19 Jahre

Falscher Beruf?

hallo kukateam,
bin in den letzten monaten in ein tiefes loch gefallen, warum weiss ich nicht. ich mache eine ausbildung (3.jahr) in einem bereich welcher mir in keinster weise gefällt (das aber seit dem ersten tag schon nicht...) war sowieso ne ziehmlich dämliche geschichte wie ich dazu kam. es war juli 2002, ich hatte mich mental schon auf die folgenden drei jahre auf meiner neuen schule auf dem weg zum abi vorbereitet, war aber im besagten juli etwas knapp bei kasse. habe dann gegen den willen meiner eltern die anmeldung an der privatschule zurückgenommen und mich um einen ausbildungsplatz zum 1.august 02 beworben. viele bewerbungen geschrieben, viele absagen erhalten aber auch einige zusagen. meine aausbildung ist also nur aus akutem geldmangel entstanden. dieser war durch den vorhergegangenen urlaub zu erklären. bis zu beginn meiner ausbildung war ich beliebt, hatte viele freunde und spass an meinem leben. doch schon am ersten tag wuste ich: diesen sch***-beruf möchte ich nie aber auch wirklich nie ausführen müssen. meine eigentliche planung ging übers abi zum vwl studium und nicht von einer dreckigen aubildung in einen noch dreckigeren beruf. in den folgenden wochen war ich als ich abends nach hause am einfach nur noch fertig und wollte schlafen oder sonst was machen, aber keine zeit mehr mit anderen leuten zusammen verbringen. so vernachlässigte ich jegliche solziale kontakte und freunde. das erste lehrjahr neigte sich dem ende, die zensuren waren aufgrund mangeldem interesse an der materie schlecht. und ich unzufrieden. meinem chef sind natürlich meine schlechten noten auch aufgefallen. ich konnte ihm natürlich nicht sagen warum ich keine leistung erbringe. er hielt mich ab dem zeitpunkt schlichtweg für zu dumm. das hat mein ego natürlich arg angekratzt, für solch einen idiotenberuf (industrieelektroniker) zu dumm zu sein, so nahm ich an einem intelligentstest (um mich selber vom gegenteil zu überzeugen) teil. und siehe da, mit 128 bin ich zwar nicht einsteins lehrherr, aber auf jeden fall nicht dumm. naja, soweit so gut. ich dachte und denke jeden tag aufs neue darüber nach einfach alles hinzuschmeissen und das zu machen was ich eigentlich machen wollte, nahm und nehme aber imer aus rücksicht auf meine eltern hiervon abstand. mitlerweile haben alle freundschaften den geist aufgegeben (wohl dadurch das ich sie nicht gepflegt habe), ich arbeite noch nebenbei (3-5std po tag), trete einer partei bei, fange das laufen an, laufe meinen ersten marathon, verdiene nebenbei in einer woche das was ich in einem monat ausbildung bekomme und geniesse die freie zeit die verbleibt allein. beziehungen scheitern, die nzufriedenheit wächst, ich erlebe politisch einen höhenflug nach dem anderen, an sich alles bestens und schlimmstens zugleich. das geld welches ich verdiene verprasse ich, gehe teuer essen, verkehre in den edelsten locations, gebe viel geld für kleidung aus, fahre wann immer ich irgendwo hin muss taxi und mache "auf dicke hose". nur eines ist mir nun wirklich klar geworden. mit geld lässt sich vieles kaufen, nur keine freunde. und ohne freunde stellt sich eine gewisse innere leere in einem ein. unzufriedenheit und leere ohne freunde ist eine gefährliche mischung. ich stehe morgens auf, frage mich warum das alles. ich gehe abends zubett und frage mich abermals warum das alles.

abschliessend möchte ich mich für die zusammenhanglosigkeit meines textes entschuldigen, doch es spukt im moment so vieles in meinem kopf umher. ich denke, ein psychater würde sich über einen besuch meinerseits freuen, füllt bestimmt viele sitzungen...

Anwort von Sabine

Hallo!

Dein Berufsleben oder Ausbildungsleben scheint Dich wirklich verändert zu haben. Es ist nicht außergewöhlich. Das kommt öfter vor, dass sie die Menschen durch ihren Beruf wandeln und eine andere Lebenseinstellung bekommen. Nur Deine Wandlung scheint Dir gar nicht zu gefallen und von daher kommt auch wohl Dein Missmut.
Ich weiß nicht, ob die Ausbildung schmeißen würde. Vom Stil her scheint es Dir ja zu gefallen dadurch, was Du verdienst, aber das eigentlich Leben, dass scheinst Du doch sehr zu vermissen.
Freunde zu verlieren ist nicht gut, dass weiß ich auch, aber eine Freundschaft zu pflegen beruht immer auf Gegenseitigkeit. Wenn von Deinr Seite nichts mehr kommt, schläft natürlich irgendwann alles ein, wie es ja auch nun passiert ist. Freunde stehen auch nicht irgendwo an der Ecke. Nein, eine Freundschaft aufzubauen braucht seine Zeit. Vielleicht ist es Dir möglich neue Freundschaften in Deinen Freizeit- oder Nebenbeschäftigungen aufzubauen. So bist Du angagiert und und unter Freunden zugleich. An den Wochenenden könntest Du Dir die Zeit nehmen um wieder Kontakt aufzunehmen zu den Leuten. Dass es in der Woche eng ist, dass können Freunde im Berufsleben nachvollziehen, doch die Wochenenden, die stehen Dir doch dann zur Verfügung und wie gesagt, vielleicht kannst Du das eine mit dem anderen verbinden. Es wäre eine Möglichkeit. Genause wie die Teilnehmer in Sportvereinen. Man könnte sich mit ihnen auch an den Wochenenden verabreden. Vorschläge müßten allerdings auch von Dir kommen oder Du müßtest natürlich auch etwas anlaiern, damit es bei den Freundschaften bleibt.
Ich denke, wenn Du Dich jetzt, nachdem du es selber erkannt hast, etwas mehr reinkniest, dann kann es auch wieder funktionieren und alle anderen Probleme lösen sich dann vielleicht automatisch mit auf, denn irgendwie scheint bei Dir alles zusammen zu hängen.
Ich wünsche Dir alles Gute und

lieben Gruß.