Problem von Marianne - 15 Jahre

Ich brauche dringend Hilfe

Liebes Kummerkastenteam,
ich brauche dringend Hilfe, weil ich mit meinem Leben einfach nicht mehr zurecht komme. Seit Jahren leide ich unter Depressionen, jedenalls vermute ich das, denn Ich bin immer traurig, fhle mich kraftlos, hocke immer nur zu Hause rum und muss oft ohne reden Grund losheulen. Seit einem Jahr bin ich Magersüchtig (das ist allrdings kein Problem für mich und das will ich auch nicht ändern, denn es ist das einzigste, was meinem Leben einen Sinn gibt) und seit fast zwi Jahren r**** ich mich. Schon als kleines Kind wollte ich immer sterben und inzwischen denke ich täglich daran. Meine Gedanken kreisen Tag und Nacht nur noch ums Nicht-Essen und um Selbstmord. Freunde habe ich keine, aber ich denke, das das auch besser so ist weil ich alleine besser zurecht komme und so auch keine zusätzlichen Probleme bekomme.
Naja, jedenfalls war ich heute kurz davor mich endlich umzubringen, habe auch schon einen Abschiedsbrief geschrieben und alles vorbereitet aber dann war ich doch ml wieder zu feige dazu. Das ist bei mir immer so!!
Jetzt bin ich ma wieder total verzweifelt, habe heute auch schon wie eine wilde geritzt, geheult und noch nichts gegessen, aber ich denke, dass mein Leben so nicht weiter gehen kann. Ich habe nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich bringe mich um oder ich hole mir Hilfe. Naja, umbringen hat ja heute leider nicht geklappt und deshalb wende ich mich un an euch, weil ihr mir vielleicht Tipps geben könnt, was ich jetzt machen kann. Ich hab schon überlegt mal zu unserer Schulpsychologin zu gehen, aber ich weiß nicht, an welchen Tagen die überhaupt bei mir in der Schule ist und wo ich die dann finde und ich traue mich nicht im Sekreteriat zu fragen.
Meinen Eltern kann ich auf keinen Fall etwas sagen, lieber würde ich sterben. Es ist so, dass ich ehrlich gesagt noch nie in meinem Leben mich einemMenschen anvertraut habe, das ist jetzt das erste mal. Ich habe bisher immer nur alles in mein Tagebuch geschrieben oder den Schmerz durch ritzen verdrängt.
Ein weiteres Problem ist, dass ich nicht mit Menschen reden kann, also nur über Briefe oder am Telefon, aber niemals direkt. Ich kann meine Gefühle nicht offen zeigen, das konnte ich noch nie und ich schaffe es einfach nicht jemandem gegenüber zu sitzen und ihm von mir zu erzählen. Ich muss dann immer sofort losheulen und schäme mich zu Tode.
Was soll ich denn jetzt machen?! Ich kann mir doch nurHilfe holen, wenn meine Eltern davon wissen, aber ich würde mich zu Tode schämen, wenn sie es wüssten und ich kann doch auch nur Hilfe bekommen, wenn ich es vorher meinen Eltern erzähle, aber dass würde ich mich niemals trauen. Ich weiß, ich bin ganz schön feige, aber ich würde es mich eher trauen, mich umzubringen, als meinen Eltern von meinen Problemen zu erzählen. Ich kann sowas einfach nicht.
Habt ihr vielleicht einen Rat, was ich jetzt tun soll?
Dafür wäre ich sehr dankbar, und entschuldigung, dass ich euch so zugetextet habe, ihr müsst mir auch nicht antworten, wenn ihnr nicht wollt.

Anwort von Sabine

Hallo Marianne!

Du sollst auch Deine Hilfe bekommen. Ganz sicher.
Nur bitte denke auch daran, dass die Menschen nicht in Dich hineinschauen können. Sie können Dich ansehen und sie sehen Deine Schale. Doch wie es wirklich in Dir aussieht, dass können sie nur vermuten aber nicht wissen. Der Schlüssel bist Du. Du kannst alleine. Wenn Du bereit bist, dass man Dir helfen soll, dann lass die Hilfe auch zu.
Die Idee zum Schulpsychologen zu gehen und mit ihm über alles zu sprechen ist keine schlechte Idee. Ich denke es wird Dir helfen vieles besser zu verstehen.
Da Du schreibst, dass Du schlecht über Probleme sprechen kannst und über Gefühle, wäre es vielleicht eine Möglichkeit dem Schulspsychologen einen Brief zukommen zu lassen indem Du ihm alles aufschreibst, wie hier, was Dich bedrückt. So kannst Du vermeiden, dass Du ihn zu seinen Sprechstunden verpasst und die Sekretärin könnte ihm den Brief aushändigen, sobald er Sprechstunde hat. Ich denke, so kannst Du zwei Probleme schon einmal umgehen. Du verpasst ihn nicht und Du mußt nicht direkt sprechen. Aber Du hast Dich geöffnet und die Hilfe gesucht, die Dir dann bestimmt auch entgegen kommen wird. Sage ihm in Deinem Brief, wer Du bist und was Dir auf dem Herzen liegt. Ich denke, dann wird er reagieren und Dir seine Hilfe anbieten. Es wäre ein Versuch und ich denke es wird Dir bestimmt gut tun.
Die Zeit, die Dich das alles schon so bedrückt, die ist einfach zu lang und Du solltest wirklich noch einen Schritt aus Dir herausmachen. Ich weiß, es ist schwer, aber wenn Du Dich einmal nur kurz öffnest, dann werden Dir mehr helfende Hände gereicht, als Du im Moment daran glaubst. Wie gesagt Marianne, sie können Dich ansehen, aber nicht in Dich hineinsehen.

Lieben Gruß.