Problem von Sunny - 19 Jahre

Selbstmordgedanken (Teil 8)

Hallo Dana und Hallo ihr lieben Feedbackschreiber! =)

Ich muss wirklich sagen, dass mich diese Antworten von euch wahnsinnig bewegt haben.. ich kann es kaum in Worte fassen wie ich mich gefühlt habe als ich eure Antworten gelesen habe. Mir liefen so viele Tränen über mein Gesicht, weil ich endlich hier das Gefühl bekomme verstanden zu werden und mich für nichts schämen muss was passiert ist.

Ich war das Wochenende bei meiner Schwester in Hamburg und es war richtig toll. Ich hatte zwar Bauchschmerzen, aber die hatte ich an diesen Tagen etwas vergessen können, weil wir so viel Spaß zusammen hatten. Ich musste richtig weinen als ich wieder fahren musste. Ich sehe meine Schwester nicht allzu häufig und das macht mich traurig, weil ich sonst ein relativ gutes Verhältnis zu ihr habe. Jetzt fragt ihr euch sicherlich warum ich sie nicht so oft sehe, aber das liegt daran, dass mir meine Eltern nicht so oft erlauben das Auto zu nehmen, weil das Benzin ja Geld kostet und man nicht mal eben so ne ganze Tankfüllung bezahlen will/kann.
Sonntag kam ich nun wieder nach Hause, eine Freundin sollte vorbeikommen, weil wir für die Sport-Klausur lernen wollten, die ich am Dienstag schreiben soll. Sie war um 14 Uhr bei mir und ich hab sie um 20.30 uhr nach Hause gebracht. Wir haben nur gelernt und ich war echt total fertig mit der Welt, mir qualmte der Kopf das kann man sich gar nicht vorstellen, aber was macht man nicht alles für diese sch.. Schule! ;)
Aber wie sollte es nun auch anders sein, ich hatte meinen Eltern bereits gestern Abend mitgeteilt, dass ich heute noch nicht zur Schule wollte, weil ich Angst davor hatte, dass es wieder schlimmer wird, da ich es gestern extrem gemerkt habe, als wir die ganzen Stunden nur am Schreibtisch saßen und sozusagen was "abgeklemmt" wurde.. mein Vater war wirklich damit einverstanden und er bat mich darum heute den Tag zu nutzen um mir den Stoff weiter anzugucken, da ich Dienstag ja mitschreiben soll. Ich war soweit wirklich überrascht über seine Antwort, weil ich mich eigentlich auf ein riesiges Theater eingestellt hatte, aber umso glücklicher ging ich zurück in mein Zimmer.
Doch heute Morgen wendete sich das Blatt plötzlich. Nicht die Antwort meines Vaters sondern meine Mum meinte erstmal durchdrehen zu müssen..
Mein Vater hatte sich darauf eingestellt etwas länger schlafen zu können, da ich nun nicht bei ihm mitfahren sollte und somit drehte meine Mutter vollkommen am Rad. Sie stampfte die Treppe herunter, drehte die Musik so laut auf, dass man wirklich dachte hier wäre eine Diskothek und zu allerletzt schrie sie nur, sie sei nichts anderes als unser Diener und sie hätte keine Lust mehr dazu. Mein Vater und meine Mum hatten sich dann dementsprechend in den Haaren, weil er versucht hatte ihr zu verstehen zu geben sie solle doch die Musik leiser machen, da es erst halb sechs war.
Ich lief daraufhin runter und machte die Musik leiser, weil ich bemerkte, dass die Nachbarn wach wurden. Zumindest war es nachher so extrem, dass meine Mum anfing mich zu beleidigen.
Das ich letzte Woche schon gefehlt hätte und was mir einfiele heute erneut zu fehlen, dass ich mein Abi eh nicht schaffen werde, da ich bis jetzt ja eh noch nicht viel auf die Reihe bekommen habe, das ich froh darüber sein kann wenn mich überhaupt jemand bei Aldi an der Kasse nehmen würde so hohl wie ich wäre.
Ich hab ihr daraufhin gesagt, dass sie es mir nur sagen braucht, wenn sie möchte dass ich ausziehe. Daraufhin sagte sie, dass ich es bloß tun sollte, dann braucht sie sich dieses psychische Wrack nicht mehr angucken und hätte weniger Probleme.
Ich musste daraufhin anfangen zu weinen und fragte sie, ob sie gerade merkt wie verletzend sie ist und ob das wirklich ihre Absicht ist.
Sie gab mir daraufhin nur diese Antwort: " Bei dir kann man nicht anders sein...!"
Ich ging daraufhin nach oben, packte meine Tasche und rief eine Freundin an, sie meinte ich sollte erstmal abwarten und mich noch nen bisschen hinlegen und warten was meine Mutter macht.
Eine Stunde später klopfte sie dann an meine Tür und fragte mich ob ich nicht gehen wollte, ich antwortete ihr nicht, draufhin stampfte sie die Treppe runter und knallte die Haustür zu.
Mein Vater hatte mich dann später von der Arbeit angerufen und mir gesagt, dass Mama ausgezogen ist und das sie keine Lust mehr auf mich hat, weil ich ganz anders sei als meine Schwester. Meine Schwester habe immer alles auf die Reihe bekommen, gute Noten geschrieben, musste die Klasse nicht wiederholen und stand mit 19 Jahren bereits im Berufsleben.. Sie meinte zu meinem Vater, dass ich nur deren Hilfe benötige, wenns mir total scheiße geht oder wenn ich Geld brauche, was aber TOTALER SCHWACHSINN ist.
Ich bin diejenige die versucht meiner Mutter alles Recht zu machen, damit sie endlich mal etwas stolz auf mich sein kann, denn das ist sie nicht.
Selbst mein Sport geht ihr tierisch am Arsch vorbei, ihr ist es egal, dass ich als beste Spielerin auf einem Turnier ausgezeichnet worden bin, ihr ist es egal, dass ich Landesauswahl gespielt habe und ihr ist es auch egal das ich U18 gespielt habe. Sie sagt jetzt dazu, dass es alles vorbei ist und das ich mir jetzt überhaupt nichts mehr darauf einbilden brauche, dass Einbildung auch eine Bildung wäre.
Wenn ich eine gute Note schreibe, dann sagt sie immer: " Deine Schwester hat das aber in dem Fach besser gekonnt, aber trotzdem toll, ich freu mich!" Irgendwo doch ein Widerspruch in sich, oder?

Meine Schwester hat auch Probleme, klar, aber mit Sicherheit nicht so extreme Probleme die ich hatte/ immernoch habe. Es ist kein Wunder, dass ich sitzen geblieben bin, bei den Geschehnissen. Das hätte auch meine Schwester aus den Latschen gehauen. Da ich nun auch noch mit 7 Jahren eingeschult worden bin, bin ich eben schon so alt und das weiß meine Mum auch. Das letzte Zeugnis war nicht schlecht, das Halbjahreszeugnis. Trotz Selbstmordgedanken etc hatte ich einen Durchschnitt von 2,8. Das Zeugnis davor lag bei 2,3.
Ich weiß nicht warum sie sich da so anstellt. Ich bin mittlerweile alt genug um selbst zu wissen worum es geht und das die Schule wichtig für meine Zukunft ist. Außerdem habe ich ja nun auch ein Ziel, dass ich schon länger verfolge und wieso sollte ich dieses Ziel wegschmeißen wollen?
Ich bin gerade dabei wieder mehr Selbstvertrauen aufzubauen und meinem Bauchgefühl zu vertrauen, Stärke zu entwickeln und nach den Dingen zu handeln die ich für richtig empfinde. Aber wie soll ich mein Selbstvertrauen aufbauen, wenn meine Mutter nicht an mich glaubt. Wenn sie mir immer in jedem Streit zu verstehen gibt, dass ich einfach nichts drauf habe und das ich nichts bringe? Das bringt doch nichts, dadurch macht sie alles kaputt...

Mein Vater hat das selbst auch zu ihr gesagt, aber sie meinte nur zu ihm, dass er damit aufhören soll, dass er doch sieht was aus mir wird etc. Kein Wunder das ich oftmals keine Lust habe zur Schule zu gehen, oder?
Ich glaube mittlerweile das meiner Mutter das auch egal ist wenn ich krepiere. Kann mir nach der Aktion heute beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dass meine Mutter mich in einer Art und Weise liebt... -null.
Schon als kleines Kind hatte ich das Gefühl das 5. Rad am Wagen zu sein, für alles wurde ich verantwortlich gemacht, für alles.
Wenn irgendjemand sauer auf sie war, dann war es weil ich angeblich Mist gebaut habe, wenn meine Schwester was kaputt gemacht hat, war ich diejenige die es dann aufeinmal war und den Ärger dafür bekommen hat. Wenn meine Schwester anfing mich zu ärgern und ich sie dann zurückgeärgert habe, dann war ich diejenige die angefangen hat und den Ärger bekommen hat, weil sie angefangen hatte zu weinen.. es war schon immer so und ich weiß nicht was ich falsch mache! Ich weiß es nicht... ich versuche alles um meiner Mutter stolz zu machen oder um sie glücklich zu machen, wirklich alles.
Wenn sie weg ist, dann schruppe ich das Haus von oben bis unten, koche Essen, wasche, bügel und lege die Wäsche zusammen, mähe Rasen, zupf Unkraut, kauf ihr mal neue Blumen für die Wohnstube.... aber nie kam irgendwas, dass sie sich freut. Stattdessen merckert sie mich in den Situationen an, wo ich mal länger in Boxershort und T-Shirt, durchs Haus renne, weil ich nur gelernt habe. Arbeite ich am PC für die Schule, heißt es gleich ich würde nur chatten, aber nichts für die Schule tun.
ich schlafe immer Nachmittags nach der Schule, weil ich tierisch müde und kaputt bin. Von ihr kommt dann immer nur dieser Spruch: " Na willst dich jetzt wieder schlafen legen... du hast ja auch nichts besseres zu tun, für die Schule machst du ja auch nichts mehr!"
Ich muss dazu sagen, dass ich 30 km von meiner Schule wegwohne und abends immer mit Zug nach HAuse fahren muss.. ich bin jeden Tag erst um halb sechs zu Hause. Donnerstag sogar erst um halb sieben und bin schon um 7 Uhr morgens aus dem Haus, weil ich bei meinem Vater mitfahre. Momentan ist eine Phase in der Schule wo wir nur Klausuren schreiben oder Referate halten müssen. Meine LK-Klausuren schreibe ich 4 stündig und für Sport musste ich jetzt über 300 Seiten lernen. Für Bio auch so viel.
Wenn ich nach Hause komme, dann leg ich mich erstmal für nen Stündchen hin, damit ich wieder Energie tanken kann und gucke vllt etwas TV. Da meine Eltern aber relativ früh schlafen gehen bekommen sie das gar nicht mit wenn ich was für die Schule mache.. ich sitze oftmals bis in die Nacht hinein an meinen Hausaufgaben oder an den Vorbereitungen für mein Referat.
Nie wurde mal was dazu gesagt... stattdessen bekomme ich noch Ärger wenn ich nachts um 2 Uhr zur Toilette muss und meine Mutter das mitbekommt, weil das Bad neben dem Schlafzimmer meiner Eltern ist. WEnn ich ihr dann versucht habe zu erklären, dass ich noch meine Karteikarten auf dem PC drucken wollte hieß es ständig: " Ach hör doch auf, du hast mal wieder mit deiner Webcam und deinem Headset über Internet telefoniert!" Warum das so war, wollte sie dann aber gar nicht hören... meine Freundin und ich machen das immer so, wenn wir ein Referat halten müssen, weil wir dann gleichzeitig uns darüber noch unterhalten können wie wir das aufbauen und sie kann sehen was ich vorbereitet habe und wir können die Reihenfolge abmachen.. aber sowas ist meiner Mutter scheinbar egal. Sie hört mir ja noch nichtmal zu...

Freitag war ich nochmal im Krankenhaus. Die Ärztin hatte leider keine Schicht, war scheinbar in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag da und sollte Freitag erst wieder Spätschicht haben! Hatte mich extra informiert.
Der Arzt hat mir das dann mit meinem Blinddarm so erklärt:
Das ist sowas ähnliches wie ne Lymphdrüse oder so, mal schwillt sie an und dann klingt sie wieder ab. Wenn sie anschwillt ist sie meistens entzündet, aber es kann auch vorkommen das sie wieder abschwillt. Bei mir ist es momentan ein Mittelding. Sie ist nicht mehr ganz angeschwollen aber auch nicht ganz abgeschwollen. Sie wollen erst abwarten, obwohl ich Schmerzen habe. Habe jetzt noch was gegen die Schmerzen bekommen...

Ich weiß einfach nicht mehr weiter... :(

Vielen Dank für das Gedicht, es war sehr schön.. habs mir gleich gespeichert! :)

Ich wünsch euch was...

Liebe Grüße, Sunny

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Sunny!

Die Feedbacks haben mich selbst auch gefreut; hab mir schon irgendwie gedacht, dass Dir das viel bedeutet. Du bist nicht allein; es gibt wirklich viele, die Dir gern zur Seite stehen und auch verstehen können. Jeder Leser hier würde Dir gern einen Teil seiner Kraft abgeben, denke ich. Und ich gehöre auch dazu.

Es gibt Menschen, denen kann man es nicht recht machen. Deine Mutter scheint dazuzugehören. Und das nicht, weil Du etwas falsch machst oder irgendwie nicht richtig tickst, sondern weil sie selbst unzufrieden ist. Womit auch immer, warum auch immer. Es gibt solche Menschen, für die man immer alles nur halb oder falsch erledigen kann und die nicht sehen können, was passiert. Es tut mir Leid, dass Deine Mutter so ist.

Schaffst Du es, das alles an Dir selbst abprallen zu lassen und wirklich bewusst zu machen, dass das Problem auf ihrer Seite liegt? Du tust, was Du kannst - und das ist immer genug. Für Dich gibt es keinen anderen Maßstab als Dich selbst. Egal, wie andere sind, wie andere handeln, was andere können - der Maßstab bist Du.

Oder aber Du nimmst den Kampf auf. Du könntest z.B. eine Liste führen, was Du z.B. wöchentlich für sie tust bzw. für die Schule und sie ihr zum Abschluss der Woche einfach mal zeigen. "Das habe ich gemacht, so sah meine Woche aus." Allerdings habe ich nach dieser Schilderung meine Zweifel, dass das auch ankommt. Aber einen Versuch kann es wert sein.

Dein Vater scheint der verständnisvollere Teil Deiner Eltern zu sein. Kannst Du mit ihm gut reden? Traue ihm zu, dass er da ist und lass es auch zu. Geh mit ihm spazieren und erzähle, was in Dir los ist. Lasse es raus.

Alles Gute!
Dana