Problem von Maja - 37 Jahre

mein Kind hat extreme Probleme

hallo liebes kuka-team!

mein sohn ist fast zwölf und geht in die 6. klasse. eigentlich war er ein völlig normales kind, dass ab und zu mal unfug machte. aber nichts extremes.
das hat sich nun seit einiger zeit geändert.
angefangen hat es damit, dass er schlechte noten mit nach hause brachte...nun gut, er war nie ein sehr guter schüler, aber nur noch 5en und 6en waren es eben doch nicht. dann blieb er abends länger weg und ich hatte darüber keine kontrolle, da ich als alleinerziehende mutter im schichtdienst arbeite (ich mache eine umschulung und im praktikum muss ich auch schichten arbeiten). dann hatte er auch schon polizeikontakt, da er mit einigen "kumpels" unterwegs war und sich zu einer straftat anstiften lies oder mitgemacht hat. das war schon schlimm genug und er hat mir trotz den versuchen zu reden immernoch nicht die genaueren zusammenhänge mitgeteilt.
hinzu kommen die massiven probleme in der schule. die lehrer schreiben täglich ins hausaufgabenheft und bemängeln, dass er nicht auspasst, im unterricht nur stört, keine hausaufgaben macht ect. . sprich - er benimmt sich total daneben und ich als mutter bin durch die schule gezwungen zu reagieren. ich habe versucht mit der schule zu reden und auch versucht, dass problem zu finden...wieso lehrer und kind nicht miteinander können, aber ich bin nicht weit gekommen. die schule konnte mir keine angebote machen, wie ich dem kind helfen kann, dass er sich besser konzentriert und sich im unterricht benimmt - ich sage ihm jeden morgen "viel spass und benimm dich !", aber mich würde das als kind auch ärgern, wenn ich mir das jeden tag anhören muss. er kommt sich ungerecht behandelt vor. sagt, dass andere auch stören und das sie immer nur ihn ermahnen. ich habe versucht über das jugendamt hilfe zu bekommen, nachdem er in seinem zimmer randaliert hat, aber scheinbar nimmt man dieses problem nicht so ernst. ich hatte jetzt versucht einen psychologen einzuschalten...ich bekomme einfach so schnell keinen termin...der termin steht jetzt für anfang mai und dieser nette mensch hat mir, nach meiner schilderung der probleme geraten "vielleicht sollten sie sich überlegen, ob sie ihr kind nicht mal im heim unterbringen sollten!".irgendwie bin ich über diese aussage enttäuscht und wütend...ich möchte meinem sohn helfen, aber doch nicht indem ich ihn ins heim stecke. erst müssen alle möglichkeiten probiert werden.
leider verschliesst sich mein sohn. letzte woche habe ich mit der lehrerin besprochen, dass er einfach mal einen schlussstrich zieht und neu anfängt. neue hefter, neues hausaufgabenheft usw. . und das er sich dann halt bemüht dem unterricht zu folgen und aufzupassen. prompt kam er heute mit 3 einträgen nach hause. er passt nicht auf...usw. .
ich bin am ende...er will jetzt gar nicht mehr in die schule!!! was kann ich nur tun, um ihm zu helfen??
unser familienleben leidet sehr unter diesem stress. mein grosser sohn (fast 16) ist auch nicht einfach...aber bei ihm ist es eindeutig die pubertät- also nichts schlimmes. die zwei streiten und vertragen sich - wie es brüder eben tun.
vielleicht kann mir jemand einen guten rat geben, denn trotz der vielen unzähligen versuche mit meinem sohn zu reden - er redet nicht mit mir, sondern zieht sich dann bockig zurück.

war ein sehr langes problem und ich hoffe, dass ich einigermaßen verständlich rübergebracht habe, um was es geht.
danke für die antworten schon mal im voraus!

lieben gruss maja

Anwort von Sabine

Hallo Maja!

Er ist in der 6. Klasse und benötigt wahrscheinlich noch eine Person, die sich um ihn kümmert und erreichbar ist. Da Du alleinerziehend bist und durch Dein Praktikum weniger Zeit hast für die Erziehungsmaßnahmen, scheint es aus dem Ruder zu kommen, wie Du es beschreibst. Die Stelle wieder aufzugeben ist schwer und riskant in der heutigen Zeit, dass weiß ich auch. Das man Dir geraten hat ihn evtl. in ein Heim zu stecken war sicherlich nicht boshaft gemeint, sondern vielmehr ein Hinweis Dir zu helfen bzw. ihm zu helfen, damit er nicht auf die schiefe Bahn kommt. Ich weiß nicht, was er für einen Umgan hat in seiner Freizeit, aber Du kannst ihn auch nicht kontrollieren, wenn Du zur Arbeit bist. Kann denn jemand nach ihm schauen, wenn Du zur Arbeit bist, oder ist er mit seinem größeren Bruder alleine zuhause?
Warum er sich so verhält, kann viele Ursachen haben. Vielleicht sucht er nach Aufmerksamkeit und hat festgestellt, dass er auf diese Art und Weise Aufmerksamkeit bekommt. Vielleicht hat er die falschen Freunde oder ist in einer Clique gelandet, wo allgemein die Einstellung so ist. Vielleicht weiß er aber auch selber nicht mehr, wo sein Weg ist und blockt deswegen alles ab. Du sagst ja selber, dass er sich verschließt. Den angemeldeten Termin beim Psychologen würde ich auf jeden Fall bestehen lassen, auch wenn er erst in in paar Wochen ist. Es ist auf jeden Fall ein Versuch wert. Wichtig wäre ihn zum Reden zu bringen. Keine Vorwürfe oder Gemecker. Ein Gespräch. Vielleicht fragst Du ihn mal, was er ändern würde in seinem Leben, wenn er es könnte. Vielleicht antwortet er Dir ja und Du kannst daraus schon etwas erfahren.

Lieben Gruss