Problem von Jule - 25 Jahre

Ständige Ängste

Hallo,
irgendwie seltsam, dass ich mich nun im Internet an fremde Menschen wende, aber ich finde einfach keinen Ausweg mehr!
Ich leide schon seit vielen Jahren unter ständigen Ängsten - mal sind sie da, mal nicht. Ich kann sie einfach nicht kontrollieren.
Mein Problem ist, dass ich seit fast 9 Monaten eine wunderbare Beziehung habe und nun befürchte, dass ich meinen Freund mit meinen "Anfällen" irgendwann einmal vertreiben werde. Er ist wirklich wundervoll zu mir und ich liebe ihn wahnsinnig. Ich weiß, dass es normal ist, dass man auch ab und zu ohne seinen Partner weg geht (vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir beide bei der Bundeswehr sind und uns nur noch am Wochenende sehen), aber schon in meinen Beziehungen vor dieser habe ich ständig Panik bekommen, wenn mich mein Freund allein gelassen hat.
Letztes Wochenede ging es mir nicht gut - ich war bei meinem Freund zu Besuch; wir waren mit ein paar von seinen Freunden unterwegs und er hat mich dann nach Hause gebracht. Da er seine Freunde nur selten sieht, ist er gleich wieder los um mit denen noch ein paar Cocktails zu trinken. Ich hab mich 1 1/2 Stunden zusammen reißen können, doch dann bin ich völlig ausgetickt. Ich habe ihm mehrere SMS geschickt, wie er mich so einfach allein lassen kann und ob ihm seine Freunde wichtiger sind. Es ging dann weiter mit einem Anruf, bei dem ich ihn ziemlich fertig gemacht habe (nicht beschimpft, aber ich hab versucht ihm ein schlechtes Gewissen einzureden), bis er dann schließlich wieder gekommen ist und ich ihn dort noch weiter angefahren habe.Ich schäme mich sehr dafür, aber ich kann in diesen Momenten einfach nicht anders, ich bekomme mich nicht in den Griff. Mir gehen dauernd Dinge durch den Kopf wie; warum sind die Anderen wichtiger? Hat er jetzt so viel Spaß,dass er in Zukunft immer ohne mich weggehen möchte? Wird er dort eine Ex-Freundin wiedersehen? Liebt er mich? Wenn ja, warum liebt er mich? Warum kann ich nicht so wichtig sein, dass er jede Sekunde mit mir verbringen möchte?
Solche kranken Gedanken gehen in mir vor und ich kann sie nicht stoppen.
Ich saß in der Nacht, nachdem er eingeschlafen ist ca. eine Stunde im Bad und hab mir die Augen ausgeheult. Irgendwann konnte ich nicht mehr und hab dann eine Schlaftablette genommen um mich irgendwie zu beruhigen.
Ich weiß, dass wenn ich so weiter mache, ich ihn verlieren werde.
Ich wollte sogar schon zum Bundeswehrarzt gehen, aber würde ich das tun, dann würde ich dadurch meine ganze Zunkunft aufs Spiel setzen.
Meine Bewerbung für eine höhere Dienstgrad-Gruppe läuft gerade und das könnte ich dann alles vergessen!
Ich brauche wirklich dringend Hilfe, da mich das alles kaputt macht und innerlich auffrisst!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Jule!

Als ich begann, Deine Mail zu lesen, dachte ich, Du schreibst von einer Angsterkrankung. Aber eigentlich ist es doch Verlustangst und Eifersucht. Auch wenn diese Ängste schon fast in Panik ausarten...

Ich habe hier Lektüre für Dich:

http://www.verlustangst.de/eifersucht.html

In diesem Text fällt u.a. der Satz "Nehmen sie die Liebesbeweise ihres Partners bewusst wahr" (oder so ähnlich). Ist Dir bewusst, dass er zu Dir gekommen ist? Andere hätten ihr Handy ausgeschaltet und gesagt "Heute will ich Spaß haben". Wer ist auf der Wichtigkeitsscala nun oben? Und kann man sich 'oben' nicht teilen?

Kümmere Dich um Dich - nicht um ihn. Warum sitzt Du zu Hause, während er sich mit Freunden trifft? Warum bist Du nicht unterwegs und hast auch Spaß? Sei Dir selbst wichtig, dann wirst Du auch für andere wichtig sein.

Aber bevor ich jetzt lange wiederhole, was eh zu lesen ist... Du wirst Dich in diesem Text wiedererkennen und einige Lösungsansätze für Dich finden.

Genauso wie z.B. hier:

http://mein-kummerkasten.de/42532/Glücklich-aber-misstrauisch.html
http://mein-kummerkasten.de/45427/Estreme-Eifersucht.html
http://mein-kummerkasten.de/51236/Ich-bin-grundlos-eifersuechtig.html

Besonders den ersten Link zu einem ähnlichen Problem möchte ich Dir ans Herz legen, da er u.a. einen Buchtipp enthält (wurde mal in einem Zeitungsartikel empfohlen).

Ob Du eine Arzt brauchst, eine Therapie machen solltest, kann ich von hier aus kaum beurteilen. Du hast das Problem erkannt, siehst den Fehler nicht in Deinem Freund. Die Eifersucht und die Verlustangst stecken in Dir - nicht in seinem Verhalten. Arbeite an Dir - und über die angegebenen Links wirst Du Wege dafür finden.

Alles Gute!
Dana