Problem von Anonym - 15 Jahre

Magersucht...

Hallo alle zusammen.
Meine Geschichte beginnt vor 1.5 Jahren. Damals starb mein Opa. Ich wahr davon sehr erschüttert weil er mir wirklich sehr wichtig war. Danach entschied ich dann abzunehmen und dies tat ich auch erfolgreich ich habe in einem halben Jahr 10 Kg abgenommen bis ich bei 1.65cm nur noch 42 kg wog. Meine Mutter schleppte mich dann zum Artzt diese fragte mich einige Dinge wodurch sie erkennen wollte ob ich Magersüchtig war. Ich habe dann extra alle Fragen falsch beantwortet (was ich im Nachhinein sehr bereue). Seitdem habe ich auch zugenommen. Aber ich habe extreme Probleme mit mir selbst (hab mich auch zeitweise leicht geritzt). Ich traue mich aber nicht meiner Mutter dies zu erzählen. Was soll ich tun? Denn wenn ich ehrlich bin würde ich gerne mit diesem Kapitel abschließen und mich so akzeptieren!

Pia Anwort von Pia

Liebe Unbekannte,
gut, dass du dich bei uns gemeldet hast.

Ich finde es erst einmal super, dass du den Schritt gemacht hast und dir Hilfe holen möchtest und eingesehen hast, dass du ein Problem hast, denn nur wenn man selbst etwas verändern möchte, kann es gut klappen. Du hast schon richtig erkannt, dass du da alleine nur schwer wieder herauskommst. Wie das Wort „Magersucht“ schon sagt, ist es eine Sucht und man hat sich manchmal gar nicht mehr unter Kontrolle.

Es tut mir sehr leid, dass es dich so mitgenommen hat, dass dein Opa verstorben ist. Oft ist das ein Auslöser für eine psychische Krankheit und anscheinend hast du den Tod immer noch nicht genug verarbeitet. Daher wäre es auch wichtig, dass du jemanden hast, mit dem du daran arbeiten kannst.

Es ist wichtig, dass du ehrlich zu deiner Mutter bist und ihr sagst, dass du damals Angst hattest und die Sucht zu groß war, sodass du die Wahrheit verschwiegen hast. Du brauchst auch nicht denken, dass du jetzt nicht mehr ernst genommen wirst, wenn du zugenommen hast. Schon allein, dass du dir so viele Gedanken über dein Gewicht und deine Essgewohnheiten machst, ist ein Problem. Es ist wichtig, dass du dich so akzeptierst wie du bist und lernst dich selbst zu mögen. Dass du dich deswegen auch selbst verletzt hast, ist ja schon ein deutliches Anzeichen, dass du mit dem Druck nicht umgehen konntest/ kannst. Ich hoffe sehr, dass du das nicht mehr machst? Falls du noch darunter leidest, dann solltest du dir das einmal durchlesen:

http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/30/Ich-ritze-mich-was-kann-ich-tun.html

http://www.magersucht-online.de/index.php/informationen-zu-magersucht/36-selbstverletzendes-verhalten-svv-

Wenn du dich nicht traust es deine Mutter zu sagen, dann hole dir von Anderen Hilfe. Gute Anlaufstellen sind Lehrkräfte, Schulpsychologen, Vertrauenslehrer oder andere vertrauensvolle Bekannte. Am besten wäre es, wenn du es mit einem Erwachsenen besprichst, dafür kannst nur natürlich auch eine Freundin um Unterstützung bitten. Deine Mutter ist dir bestimmt nicht böse und möchte dir gerne helfen. Du kannst nichts dafür, dass du in diese Krankheit rein gerutscht bist.

Ich würde dir außerdem auch raten, dass du mit der Vertrauensperson oder deiner Mutter nochmal zum Arzt gehst und dich beraten lässt. Ich fände es gut, wenn du in eine Psychotherapie gehst, damit du den Tod deines Opas und deine Erlebnisse mit der Magersucht und dem selbstverletzenden Verhalten aufarbeiten kannst. Es ist keine Schande dort hinzugehen, es ist sogar sehr gut und wichtig für deine Persönlichkeit. Nehme dir Zeit bei der Auswahl deines Therapeuten, denn nur wenn die „Chemie“ zwischen euch stimmt, könnt ihr effektiv an deinem Problem arbeiten. Hier findest du noch Informationen zur Therapeutensuche:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Wie-finde-ich-einen-Psychologen.html

Du hast einen guten und wichtigen Schritt gemacht, dass du hier geschrieben hast. Bleibe nun nicht stehen, sondern gehe weiter voran. Du kannst es schaffen! Ich wünsche dir alles alles Gute und wenn du noch Fragen hast, dann kannst du dich gerne noch einmal melden.

Viele liebe Grüße,
Pia