Problem von Anonym - 16 Jahre

Mein Vater ist tot

Hallo ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen,
Mein Vater ist gestorben und ich komm einfach nicht drüber hinweg! Er war erst 51Jahre alt. Ich weiß nicht was ich tun soll mein Leben macht.einfach keinen Sinn mehr! Meine Freunde hanen kein Verständnis für.diese Situation dabei.wünsche ich mir so sehr jemanden der mir zuhört. Meine Mutter möchte ich damit nicht auch noch belastem! Ich fühle mich eimsam ohne meimem Vater. Und die letzte Zeit träume ich auch noch viel von ihm dass er dich nucht tot ist uaber in meinem Unterbewusstsein ist mir klar.dass das nicht sein kann. Diese Träume belasten mich.sehr ich will kaum noch schlafen gehen deswegen. Ich bin einfach nicht darüber himweg. Kann mir jemand helfen, wie ich über diesen Verlust hinwegkommen kann? Ich bitte um Hilfe! Danke.

Johannes Anwort von Johannes

Liebe Ratsuchende,

als ich deine Mail gerade gelesen habe, begann ich tatsächlich selber ziemlich traurig zu werden. Zuerst einmal möchte ich dir mein herzliches Beileid zu dem Tod deines Vaters aussprechen. Mit solch einer Situation ist es niemals leicht umzugehen. Ich finde, dass in Todesfällen für Angehörige die richtigen Worte zu finden oft nicht leicht ist. Schließlich möchte man ja auch nichts falsches sagen. Vielleicht hilft es dir, wenn du mit jemandem darüber sprichst, dem du vetraust und dir mal alles von der Seele redest. Wenn deine Freunde für deine Situation kein Verständnis haben, solltest du mal darüber nachdenken, ob das auch wirklich wahre Freunde sind, mit denen du darüber gesprochen hast. Denn wahre Freunde hören sich zu, zeigen Verständnis und sind für einen da. Ich kann gut verstehen, dass du deine Mutter damit nicht auch noch belasten möchtest. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie es als Belastung empfindet, wenn du mit ihr darüber redest. Ich glaube eher, dass ihr euch so gegenseitig den nötigen Halt geben könnt. Probiere es am besten mal aus! Und wenn ihr weinen müsst, dann weint zusammen. Das ist immer noch besser, als wenn jeder für sich mit dieser ganzen Last alleine bleibt.

Häufig sagen enge Anghörige von Toten, dass sie alles verloren haben. Ich persönlich kann da allerdings nicht zustimmen. Natürlich ist es so, dass dein Vater nicht mehr auf dieser Welt ist und das tut mir auch unendlich leid. Auf der anderen Seite kannst du dir sagen, dass er in deiner Welt bzw. in deinem Leben immer eine große Rolle spielt und für den Rest deines Lebens einen großen Platz in deinem Herzen einnimmt. Im ersten Moment klingt es für dich vielleicht ein wenig komisch, aber du kannst auch jederzeit mit deinem Vater reden. Sag ihm, wie sehr er dir fehlt und wie traurig du über seinen Tod bist. Wenn du Fragen hast, stell ihm deine Fragen. Dabei ist es nicht unbedingt das Wichtigste, Antworten zu erhalten, sondern dass du dich mit dem Thema auseinandersetzt und nicht versuchst, es zu verdrängen. Ich würde es an deiner Stelle einfach mal ausprobieren. Schließlich hast du nichts zu verlieren. So ein Erlebnis, was man irgendwo auch als Trauma bezeichnen kann, hinterlässt natürlich tiefe seelische Wunden, die sehr schwer zu verheilen sind. Du wirst allerdings feststellen, dass dieser Schmerz von Zeit zu Zeit immer schwächer und schwächer wird. Versuche dich mal auf diesen Gedanken einzulassen.

Wenn wirklich gar nichts mehr geht, kannst du dir mal überlegen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hierzu würde ich dir gerne unsere Soforthilfe ans Herz legen:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Wie-finde-ich-einen-Psychologen.html
Sich Unterstützung zu holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Und ein Mensch, der verzweifelt ist und diese Verzweiflung auch zeigt, kriegt Hilfe. Todesfälle werfen einen nämlich manchmal ganz schön aus der Bahn. Und dann ist es wichtig, dass da Menschen sind, die einen auffangen.

Irgendwo ist es verständlich, dass du viel von deinem Vater träumst, weil dich die ganze Situation sehr belastet. Ich würde dir wirklich raten, mithilfe einer Psychologin oder eines Psychologen versuchen den Tod deines Vaters aufzuarbeiten. Sprich dann bitte mit ihr/ihm auch unbedingt über deine Träume. Man wird dir helfen können!

Liebe Ratsuchende: Ich wünsche dir, dass du bald wieder mehr Freude am Leben findest. Meiner Meinung nach hat das Leben immer einen Sinn. Jeder hat gewisse Höhen und Tiefen im Leben. Tiefen gehören leider auch zum Leben dazu. Ich bin mir sicher, dass es auch viele sehr schöne Momente in deinem Leben gab und auch noch geben wird. Du bist noch so jung und hast dein ganzes Leben noch vor dir. Du schaffst das. Ich glaube an dich!

Ein seelischer Schmerz ist zwar manchmal schrecklich, aber er zeigt auch, dass man lebendig ist. Mein weiß auch: Schmerzen werden schwächer. Das ist vielleicht die Hoffnung.


Alles Liebe,

Johannes