Problem von Anonym - 19 Jahre

Abgebrochene Ausbildung- was nun?

hallo
schreibe jetzt noch einmal vll krieg ich ja diesesmal eine antwort
ich wusste nicht genau zu welcher kategorie ich mein problem zuorden kann, ich hoffe das ist in ordnung.
um ehrlich zu sein weiss ich auch gar nicht warum ich schreibe vielleicht um einfach alles mal los zu werden.
ich bin wie schon angegeben 19 jahre alt und mit meinem leben wie es jetzt ist total unzufrieden. dafür muss ich erstmal etwas loswerden was weiter zurück liegt. ich ging auf eine hauptschule, was ich jetzt bereue den auf dieser schule wurde es einen alles schrieriger gemacht als es eigentlich war. ich fühlte mich nie wohl hatte nicht viele freunde, zudem gab es von den lehrern immer nur zu hören wie dumm man ist und es sowieso zu nichts bringt. ich habe aber gekämpft und meinen realschulabschluss dort gemacht der nicht sonderlich gut ist aber immerhin hab ich es geschafft darüber bin ich auch echt froh. als ich die schule beendete fand ich keine ausbildung also ging ich auf ein berufskolleg ich fand dort keinen anschluss und blieb in dieser klasse also allein. soweit so gut ein monat hab ich es da ausgehalten und hörte dann auf. zu der zeit hatte ich noch kontakt zu einer freundin aus der schulzeit die aber eine ausbildung machte neue leute kennenlernte bis wir uns kaum noch sahen. ich fiel in ein tiefes loch; keine ausbildung und keine freunde. ich habe sehr viel nachgedacht. und ich weiss nicht wie es kam aber begann manchmal nach dem essen zu kotzen und weinte sehr viel, meine eltern und meine schwester bekamen von dem nichts mit. etwa ein halbes jahr später begann ich ein praktikum in einer kita das hat mich wieder sehr gestärt es machte spaß ich hatte eine aufgabe den ganzen tag etwas zutun und nicht mehr so viel zeit nachzudenken. mir wurde angeboten da das praktikum gut lief es auf ein halbes jahr zu verlängern, da ich auch die ausbildung zur kinderpflegerin machen wollte war es wirklich passent. nach dem praktikum begann ich die ausbildung letztes jahr im sommer es lief gut hatte ganz gute noten und mit einigen aus der klasse hatte ich auch privat kontakt das hat mich wirklich sehr gefreut. nach ein paar monaten aber fingen einige "freunde" aus der klasse zu lästern und sich gegen mich zu stellen, obwohl ich doch eigentlich gar nichts machte. mir blieb dann wieder nur einer mit dem ich mich super verstehe er ist zwar etwas älter (29) aber wir können einfach gut miteinander reden. einmal war ich dann bei ihm zuhause wir redeten und iwie kam er dazu und fragte mich ob ich manchmal nach dem essen kotze das war wie ein schlag ins gesicht. er sagte aber das er mir helfen will das mich riesig freute. nach dem halben schuljahr musste ich da meine noten so schlecht waren und mein praktikum verlor die ausbildung abbrechen. der mit dem ich mich gut verstand hörte auch auf da er aus dem saarland kommt und wieder zurückgehen wollte. das macht mich auch so unentlich traurig. ich könnte den ganzen tag weinen vermisse ihn obwohl wir noch kontakt haben. jetzt hab ich keinen mehr mit dem ich reden kann jemandr der mich mal in den arm nimmt . jetzt bin ich wieder auf ausbildungssuche habe keine freunde keinen der sich für mich interessiert. manchmal frage ich mich warum ich noch lebe. denn mein leben so wie es jetzt ist macht einfach keinen sinn ich geh kaum noch raus. streite mich viel mit meinen eltern alles was ich will ist ein paar freunde mit denen ich was unternehmen kann und vielleicht auch einen freund. und vorallem eine ausbildung, wo ich auch keine hoffnung mehr hab und es mich nicht glücklicher macht weil ich mich bewerbe und das für etwas was ich gar nicht will. aber ich wär froh wenn doch einfach mal etwas klappen könnte...
an dieser stelle ein dankeschön an euch ich würde mich auf eine antwort freuen
tschüss :)

Pia Anwort von Pia

Hallo liebe Unbekannte,
schön, dass Du Dich gemeldet hast.

Als ich Dein Problem gelesen habe, kam mir sofort die Idee, Du könntest ins Saarland ziehen und mal einen Neustart machen.

Doch das müsste geplant werden und ob Du das möchtest, ob das eine gute Idee wäre und ob es überhaupt finanziell möglich wäre, kann ich natürlich nicht wissen. Vielleicht denkst Du Dir, dass Du das auch nicht wissen kannst. Vielleicht liegt gerade da das Problem, dass Du Dir noch nicht ausreichende Gedanken gemach hast, welche Möglichkeiten Du hast und wichtiger, was Du selbst eigentlich überhaupt möchtest! Im Grunde ist es das häufigste Problem, dass man selbst gar nicht weiß, was man überhaupt möchte.

Du hast hier von einigen weniger guten Erfahrungen mit Schule, Ausbildung und Kollegen bzw. Mitschülern geschrieben und dann von einem schönen Erlebnis, als Du Spaß in der Schule hattest, Kontakte geknüpft hast und einen guten Freund gefunden hast. Daran kannst Du merken, dass Du selbst nicht zwingend das Problem bist, sondern dass es auch auf die äußeren Einflüsse ankommt. Es kommt einem so vor, als wäre es Glück. Als Du das Glück hattest, dann ging es Dir dementsprechend auch gut, Du hast Dich wohl gefühlt und auch gute Leistungen erbracht. Als es weniger gut war, ging es Dir nicht gut, Du hattest schlechte Noten und Du hast Dich so schlecht gefühlt, dass Du sogar Dein Essen wieder gebrochen hast. Das zeigt mir und sollte Dir auch klar werden, dass Du sehr beeinflussbar bist, was wiederum nicht gut für Dich ist. Oftmals haben wir das Gefühl, wir wären anders und müssten und anpassen, als bestünde die Welt aus Menschen, denen wir uns anpassen müssten. Doch das musst Du nicht. Du solltest Dir und Deinen Wünschen, Träumen und Zielen vertrauen. Ich denke dieser Ansatz könnte Dir helfen um einmal eine Analyse dieser Wünsche zu erstellen. Du fragst Dich, ob das Leben überhaupt einen Sinn macht. Das Leben selbst, das kannst Du nicht wissen und nicht beeinflussen, aber Du musst das auch nicht entscheiden. Frage Dich doch, wie Du DEINEM Leben einen Sinn GEBEN kannst.
Es gibt immer wieder negative Anteile im Leben und auch gute und weniger gute Zeiten. Beide Seiten gehören dazu, doch es ist wichtig, dass Du das auch zulässt und wieder zur besseren Seite kommst. Stell es Dir vor wie ein Pendel. Gerade bist Du in der weniger guten Phase und nun wird es wieder Zeit, dass Du auf die gute Seite kommst. Klar, es wird wieder Rückschläge geben, aber denk immer dran, dass Du wieder auf die gute Seite pendeln kannst.

Nun fragst Du Dich sicherlich, wie Du das schaffen kannst. Doch ich weiß, dass Du das schaffen kannst. Du bist schon erwachsen und hast für Dein Alter sehr viel Erfahrung gemacht, gute sowohl schlechte – beide haben Dir wichtige Informationen für die Zukunft gegeben. Du bist noch nicht zu alt um nun eine neue Ausbildung zu machen. In Deinem Alter ist das sogar normal und auch wenn Du schon älter wärst, dann wäre es okay und klug. Was für eine neue Arbeit Du in Zukunft erlernen und ausüben kannst liegt auch in Deiner Hand. Du sagst, dass Du Dich für Ausbildungen bewirbst, zu denen Du gar nicht möchtest. Was möchtest Du denn? Hast Du Dir das mal gesagt, oder aufgeschrieben, damit es Dir selbst klar wird? Suche für Dich Deine Wünsche und Ziele aus, das kannst Du auch mit einer Pro und Contra Liste von verschiedenen Möglichkeiten und Angeboten machen. Was Du auch machen kannst ist, dass Du Dich beraten lässt. Du lebst in Deutschland und hast das Glück, dass Du unterstützt wirst. Suche im Internet mal nach Berufsberatung, das ist meist kostenlos. Ich weiß nicht, was für Möglichkeiten Du genau mir Deinen bisherigen Erfahrungen hast und Du vielleicht auch nicht, daher ist es gut sich Hilfe zu holen, denn ich kann mir gut vorstellen, dass Die Erfahrungen, die Du bist jetzt gesammelt hast, Dir von großer Bedeutung werden könnten und von Vorteil. Bei Deiner Bewerbung wird das dann auch berücksichtigt. Die Berufsberatung kann Dir möglicherweise auch bei Deinen Bewerbungen helfen Mir persönlich hilft es immer einen Neuanfang zu machen und dann kann ich frisch aufgeladen durchstarten. Versuche Dir das auch einmal vorzustellen. Die Vergangenheit lässt Du nun Vergangenheit sein und dann fängst Du Dein neues Leben an. Das könnte Dir auch gut gelingen, wenn Du an einen anderen Ort ziehst, dann fühlt es sich noch stärker an, wie mein erster Gedanke ins Saarland. Ein neues Leben könnte auch bedeutet, dass Du von Deiner Essstörung loskommst und sie Vergangenheit werden lässt.

Manchmal hört sich das alles sehr einfach an, was es dann doch nicht ist, wenn man nicht stark genug ist und sich zu sehr beeinflussen lässt. Es kann auch gut sein, dass es nicht auf Anhieb klappt, aber das ist nicht negativ. Das bedeutet viel mehr, dass Du mehr brauchst als eine gute Einstellung. Wenn ich da an Deine, für Dich schon fast traumatische Erfahrungen denke und Deine resultierende Bulimie, dann solltest Du Dir ebenfalls mal Gedanken machen, ob Du Dir nicht professionelle Hilfe suchen solltest.
Mit Bulimie ist nicht zu spaßen, denn wenn Du nicht bald damit aufhörst, hast Du Dein Leben lang mit Folgen zu rechnen. Die Essstörung hat viele Folgen, wie den Abbau deines Zahnschmelzes, Verletzungen an der Speiseröhre, Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden, Menstruationsstörungen und bis hin zur Unfruchtbarkeit. Du siehst also, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich weiß das hört sich alles sehr erschreckend an, aber es ist leider wahr und Du solltest es wissen, damit Du weißt, wie wichtig ist, dass Du dagegen ankämpfst.
Hier kannst Du Dich weiter darüber informieren:
http://www.bulimie-online.de/index.php
Ich möchte es Dir ein bisschen erklären um Deine Angst zu nehmen. Man hat 5 probiotische Sitzungen, die dienen dazu, dass man den Therapeuten kennen lernt und entscheiden kann, ob man sich wohl fühlt und ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Dies ist sehr wichtig, damit man auch wirklich gut arbeiten kann, denn nur wenn die „Chemie“ zwischen Euch stimmt, klappt es! Also scheue Dich nicht, einem Therapeuten abzusagen und mehrere auszuprobieren.
Du findest diese Hilfe, indem du entweder Dich selbst mit einem Psychotherapeuten in Kontakt setzt oder mit einem Arzt darüber sprichst. Wenn Du in Google deine Heimatstadt und Psychotherapeut oder ähnliches eingibst, dann wirst Du einiges finden. Du solltest nur darauf achten, falls du ein Kassenpatient bist, dass die Therapeuten auch von der Kasse unterstützt werden, denn Du verdienst ja noch nicht genug, um die Therapie selbst zu finanzieren. Um bei einem Therapeuten anzurufen gehört aber auch sehr viel Mut und Kraft dazu, außerdem kann es sein, dass bei vielen eine lange Wartezeit verbunden ist. Ich hoffe Du lässt Dich deswegen nicht verunsichern.
Hier sind noch Tipps zur Therapeutensuche:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Wie-finde-ich-einen-Psychologen.html

Versuche jetzt nicht aufzugeben, Du bist auf dem besten Weg und im besten Alter. Ich weiß, dass Du Kraft und Motivation hast, denn sonst hättest Du hier nicht geschrieben. Sei nicht traurig, dass Dein Freund so weit weg ist, sondern erfreue Dich, dass Du ihn hast und in dieser Sache kann er Dich vielleicht auch unterstützen und Dir helfen. Falls Du noch Fragen hast, dann meld Dich einfach nochmal. Ich wünsche Dir für Deinen weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute und gibt nicht auf und denk immer an das Pendeln!
Alles Liebe,
Pia