Problem von Laura - 19 Jahre

Abhängig vom Freund

Seit etwa einem halben Jahr bin ich jetzt in meiner zweiten Beziehung. Und ich kann nicht mehr ohne ihn. Was in meinem Fall leider negativ ist. Wenn er mal nicht da ist oder keine Zeit hat sich mit mir zu treffen geht es mir ganz ganz schlecht. So schlecht dass es sich schon auf meinen Körper auswirkt und ich dann unter Übelkeit und Appetitlosigkeit leide. Ich habe das Gefühl ich bin abhängig von ihm.. nur mit ihm kann ich glücklich sein. Ansonsten finde ich keine Freude im Leben. Ich isoliere mich immer mehr von meinen Freunden und habe auch so keinen Ausgleich mehr zu meinem Alltag. Anfangs hatte ich Magen und Darm Probleme. Als ich deshalb beim Arzt war und sie mir Blutabnahmen, konnte nichts festgestellt werden. Ich bin mir sicher dass sich diese Probleme durch meinen psychischen Zustand ergeben. Ich bin absolut verzweifelt und weiß nicht was ich noch tun soll. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Nuala Anwort von Nuala

Liebe Laura!

Ich befürchte, deine "Abhängigkeit" ist ein sehr deutliches Alarmsignal, dass deine Seele um Hilfe schreit.
Nur ist dein Freund nicht dazu da, dich wieder heil zu machen. Das kannst nur du schaffen - mit der Unterstützung durch eine Psychotherapie oder wenigstens eine psychologische Beratung (Coaching). Hier findest du unsere Soforthilfe dazu: https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Du hast selbst schon die Vermutung angestellt, dass du psychosomatisch auf bestimmte psychische Nöte reagieren könntest. Und die müssen gefunden werden! Ein Stichwort wäre hier die Arbeit mit dem sogenannten "inneren Kind", weil es sehr oft um Verletzungen in der frühen Kindheit geht, z.B. verlassen worden zu sein, zu wenig Zuneigung erhalten zu haben etc., sodass sich diese Prägungen und Erlebnisse teilweise wieder und wieder im Erwachsenenalter zeigen. Solange, bis das "innere Kind" beachtet und getröstet wird. Das sollte also überprüft werden, inwiefern das bei dir zutrifft. Du kannst dich dazu auch belesen, es gibt da bereits Bücher dazu, z.B. "Das Kind in dir muss Heimat finden: Der Schlüssel zur Lösung (fast) aller Probleme" von Stefanie Stahl.

Ganz wichtig finde ich Folgendes: Du_bist_nicht_von_ihm_abhängig! Das redest du dir lediglich ein! Du kannst deine Gedanken umformen, denn sie prägen unser Fühlen und Handeln. Du kannst dir z.B. sagen:
"Ich bin meine eigene Herrin, ich genieße mein Leben, wenn ich alleine bin!" oder "Es ist schön, mit meinem Freund zusammen zu sein. Doch mit mir allein ist es ebenfalls schön!"
Da es dir wahrscheinlich sehr schwer fallen wird, diese Sätze überhaupt erstmal zuzulassen, musst du sie dir immer wieder vorsagen, auch wenn du sie anfangs komisch findest. Du kannst dir auch eigene Sätze zurechtlegen, wichtig ist einfach, dass du deiner scheinbaren Abhängigkeit etwas entgegen setzt. Denn du bist faktisch nicht von ihm abhängig. Mach dir das bitte immer wieder aufs Neue klar. Und wenn du dir therapeutischen Beistand suchst, kannst du sehr gezielt an diesen Bildern und Gedanken arbeiten.

Lies dir bitte auch dieses ähnliche Problem durch: https://mein-kummerkasten.de/330933/Ich-empfinde-nur-noch-Glueck-wenn-ich-mit-meiner-Freundin-zusammen-bin.html

Ich wünsche dir alles Gute!
Nuala