Problem von anonym (m) - 28 Jahre 28.10.07

Selbstvertrauen im Keller

hi alle zusammen,

habe ein riesen problem mit mir selbst, welches sich seit meinen frühen kindheitsjahren ständig weiter entwickelt. ich hatte eine stiefmutter, die mißhandelte mich nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch - ich glaube, sie war/ist eine echte psychopathin.
sie hat mir immer eingeredet, ich wäre nichts wert, sei nur abschaum und niemand würde mich mögen. sie schickte mich barfuss zur schule, brach meinem wellensittich das genick, weil sie dachte ich lüge, und duschte mich in der wanne mitsamt klamotten kalt ab, wenn ich mir nach dem inkeln mal nicht die hände wusch. so verlor ich schon mit 5,6 jahren an selbstvertrauen.
ab der 4ten klasse wurde ich in der schule dann auch öfters gehänselt. ich schätze, das das an meinem unbewußtem verändertem verhalten lag, denn bis dahin hatte ich freunde, wurde gemocht usw..

als mein vater nach einigen jahren alles mitbekam, und meine stiefmutter rausschmiss, hätte es eigentlich besser werden sollen, doch ich war mittlerweile wohl gezeichnet, und mein selbstbewußtsein wurde immer schlechter. ich fühlte/fühle mich hässlich, unverstanden, und mittlerweile habe ich regelrechte denkblockaden dadurch - obwohl ich die ersten schuljahre durchweg klassenbester war. mittlerweile kann ich mich meiner außenwelt kaum noch mitteiteilen. ich denke, ich habe aus angst im laufe der jahre meine gefühle unterdrückt um nicht aufzufallen - sodass ich heute eigentlcih kaum noch gefühle habe, bzw. nach außen kalt wirke, weil ich meine gefühle schon im unterbewußtsein unterdrücke.
dieser kreis schloß sich immer und immer mehr, so dass ich jahrelang an selbstmord dachte und in selbstmitleid versank. heute habe ich eigentlich keine wirklichen "freunde", nur bekannte, und daher auch niemanden, mit dem ich über meine probleme reden kann.
? aktuell ist es so, dass ich z.b. ständig feuchte, warme hände habe - was ängste gegenüber fremden weiter ausbaut (was denkt mein gegenüber, wenn es ein feuchtbiotop die hand schüttelt?). ich habe komplexe, weil ich mich potthässlich fühle.
? manche tage traue ich mich kaum nach draussen, aus angst, jeder guckt mich schief an, oder denkt böses über mich - obwohl mir mein menschenverstand sagt, das ich eigentlich gar nicht hässlich sein kann (es gibt viele frauen, die auf mich stehen).
? ich habe habe regelrechte denkblockaden, kann mich nicht mitteilen, denke immer erst ob der reaktionen nach, bevor ich spreche - sodass ich mich dadurch mittlerweile für weitaus dümmer halte, als ich vor ein paar jahren war.
? ich habe kein hunger mehr - manchmal esse ich den ganzen lieben tag lang nur eine scheibe brot. und das, obwohl ich alles geben würde, mehr essen zu können, da ich auch wegen meines gewichts (64kg bei 185cm) komplexe hab.
das alles belastet mich so sehr, das mich teilweise beim gedanken ans essen schon schon ein brechreiz überkommt.

alles in allem weiß ich echt nicht mehr weiter - ich rede mir ein, nie etwas zu erreichen, weil alles schiefgeht was ich anpacke.
ich bin darüber hinaus an selbstmord zu denken - das heißt ich würde es niemals tun, jedoch denke ich noch immer oft genug, es wäre vielleicht das beste, morgen einfach nicht mehr aufzuwachen.

und das alles, obwohl mein gesunder menschenverstand sich allen problemen bewußt zu sein scheint.

nächste woche beginne ich ein studium, und muss daher in weine unbekannte stadt ziehen - ohne freunde, verwandte oder bekannte - ich frage mich nun, wie ich das alles schaffen soll, wenn ich mich manchmal nichtmal vor die türe traue. andererseits kann ich nicht kneifen, da ich mittlerweile 28 bin, und der zug zum erfolg im leben bald abgefahren sein wird.

ich weiß wirklich nicht, wo ich anfangen soll, wie ich anfangen soll und ob es überhaupt noch eine chance gibt, jemals aus dieser hölle zu entkommen.

wäre für jede art von tipp, hinweis oder moralische unterstützung von ganzem herzen dankbar.